Erinnerung eines Mädchens. Von Annie Ernaux

Sommer 1958: Annie Duchesne wird 18 Jahre alt. Sie arbeitet als Betreuerin in einer Ferienkolonie. Sie findet in eine Clique, zusammen feiern sie Feten, genießen ihre Jugend. Und Annie ist in H. verliebt, mit ihm hat sie ihr erstes Mal. Eine Nacht, die einen anhaltenden Schock bedeutet. Denn H. ignoriert sie fortan, sie weiß nicht, wohin mit sich und lässt sich auf andere ein. Schnell ist sie verfemt. Was folgt, sind Ausgrenzung, der Hohn der anderen, ihre eigene Scham.

ISBN 978-3-518-42792-7     20,00 €  Portofrei     Bestellen
ISBN 978-3-518-47022-0     12,99 €  Portofrei     Bestellen (Taschenbuch)

Und Schweigen. Denn über 55 Jahre braucht Annie Ernaux, um sich dieser "Erinnerung der Scham" stellen zu können - anhand von Fotografien und Briefen schreibt sie von einer Zeit, die sich in ihren Körper gebrannt hat. Die ihre Moral, ihre Sexualität, ihr ganzes langes Leben geprägt und bestimmt hat.
Mit schonungsloser Genauigkeit erzählt Annie Ernaux von ihrer ersten sexuellen Begegnung - von Macht, Ohnmacht und Unterwerfung. Von einer Wunde, die niemals ausgeheilt ist. Und vom teuer bezahlten Erkennen des eigenen Werts.

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Die Autorin:

Annie Ernaux, geboren 1940, bezeichnet sich als »Ethnologin ihrer selbst«. Sie ist eine der bedeutendsten französischsprachigen Schriftstellerinnen unserer Zeit, ihre zwanzig Romane sind von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeiert worden.

Presse:

»Ernaux ist eine Klasse für sich.« - Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel
»Annie Ernaux zu lesen ist ein Schock, eine Erfahrung, vor allem ist es wichtig.« DER SPIEGEL

"Ich fühle mich schuldig." Annie Ernaux ist in Frankreich eine literarische Legende, hierzulande werden ihre Romane über ihre Herkunft aus dem Arbeitermilieu gerade erst entdeckt. Ein Besuch bei einer eigenwilligen alten Dame in Cergy. Von Iris Radisch → ZEIT online 15.10.2018

Rezension: Ein Buch der Scham. In „Erinnerung eines Mädchens“ vollendet Annie Ernaux ihr autobiografisches Projekt. Von Beat Mazenauer → literaturkritik.de 11/2018

Rezension:  Das große Gedächtnis der Scham. Eine Art literarisches #MeToo: In „Erinnerung eines Mädchens“ leuchtet die französische Schriftstellerin Annie Ernaux die Umstände ihrer Entjungferung 1958 in schonungsloser Offenheit aus. Ernaux erforscht nicht nur die sexuelle Scham, die das Erlebnis flankiert, sondern findet eigene Wege, damit umzugehen. Von Christoph Vormweg → Deutschlandfunk 02.11.2018

Erstellt: 07.11.2018 - 07:12  |  Geändert: 10.09.2021 - 11:26

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