Die öffentliche Meinung
Wie sie entsteht und manipuliert wird
Walter Lippmann gilt als einer der einflussreichsten Propagandisten des Neoliberalismus und einer gelenkten Demokratie, der dem marktradikalen Denken zum Siegeszug verhalf. Lippmanns 1922 erschienenes Buch "Public Opinion" gilt als ein Klassiker in Sachen Manipulation und Beeinflussung der öffentlichen Meinung. Von ihm wurde der Begriff "Kalter Krieg" geprägt und in den allgemeinen Sprachgebrauch gebracht. Weil die Durchschnittsbürger in einer Demokratie damit überfordert sind, komplexe gesellschaftliche Zusammenhänge zu durchschauen, entwickelte er das Konzept einer gelenkten Demokratie, um die Meinung der Masse mit Hilfe manipulativer Techniken zu steuern.
Seine Methoden der Meinungsbeeinflussung sind heute aktueller denn je. Gelenkte Demokratie. Der Klassiker zur Meinungsmanipulation ist aktuell wie nie.Übersetzt von Hermann Reidt, Vorwort von Walter Otto Ötsch
Die Fake-Demokratie Die als Demokratie getarnte Elitenherrschaft kollabiert. von Ulrich Teusch Walter Lippmann (1889-1974) war einer der einflussreichsten Publizisten und „public intellectuals“ in den USA des 20. Jahrhunderts. Dieser Tage hat der Westend-Verlag seinen Klassiker „Die öffentliche Meinung“ (1922) neu herausgebracht. Auch wenn unbestritten ist, dass Lippmann einem eher elitären Demokratieverständnis folgte, lautet die Frage: Ist dieses Buch eine zynische, machiavellistische Anleitung zur Massenmanipulation? Oder handelt es sich um eine frühe Mahnung vor den verheerenden Folgen moderner Propagandatechniken? Ulrich Teusch sieht in Walter Lippmann vor allem den besonnenen Aufklärer. Im heutigen politischen Leben der USA wäre er eine randständige, einsame Figur. → Rubikon 02.08.2018
„Lippmann wusste, dass Worte und Sprachbilder soziale Realitäten gestalten“ Propaganda und Manipulation hat es immer schon gegeben – auch in einer Demokratie“, sagt Walter Ötsch im Interview mit den NachDenkSeiten. Damit verweist Ötsch, der als Professor für Ökonomie und Kulturgeschichte an der Cusanus Hochschule in Österreich lehrt, nüchtern auf das, worauf die NachDenkSeiten seit langem aufmerksam machen, was aber oft in der Breite der öffentlichen Debatte ausgeblendet wird. Anlass des Interviews mit Ötsch ist die heute erscheinende Neuveröffentlichung eines Buches in deutscher Sprache aus dem Jahr 1922, das bis heute als Standardwerk gilt, wenn es um die Manipulation der öffentlichen Meinung geht. Von Marcus Klöckner. → Nachdenkseiten 01.08.2018
Die Macht der Symbole Ist eine Politik möglich, die das Volk nicht mit manipulativen Vereinfachungen lenkt? Der amerikanische Journalist und Regierungsberater Walter Lippmann (1889-1974) war eine überaus schillernde Persönlichkeit. Sein berühmtes Buch „Die öffentliche Meinung“ wird von vielen als Handlungsanleitung an die Herrschenden zur Manipulation verstanden. Lippmann selbst stand den mächtigen Eliten seiner Zeit nahe, sah sich selbst aber als Aufklärer, der der Öffentlichkeit bloß eine Einsicht in die Notwendigkeit moderner Politik nahelegte: Die Wirklichkeit werde über Symbole, über Stereotype vermittelt. Wer regieren wolle, der müsse das berücksichtigen. „Brauchbare öffentliche Meinungen“, so Lippmann, müssten erst einmal „geschaffen“ werden, anders würden sich komplexe Gesellschaften nicht lenken lassen. von Paul Schreyer → Rubikon 31.07.2018
Zurück zu Walter Lippmann von Michael Meyen Fast einhundert Jahre alt ist dieses Buch. „Public Opinion“ von Walter Lippmann. Ein Klassiker (vgl. Wilke 2007), der jetzt wieder frisch im Buchladen liegt. Dass die Herausgeber Walter Otto Ötsch und Silja Graupe aus Lippmann einen Vater des Neoliberalismus machen? Geschenkt. So ein Buch muss sich verkaufen. Lippmann sagt, wie wir gesteuert werden. Das ist aktueller denn je. → Medienrealität 30.07.2018
Die Elitokratie Exklusivabdruck aus „Die öffentliche Meinung“. Heute wird mehr gelogen als je zuvor und die Eliten wissen ganz genau, was sie tun. Zentrales Ziel: der manipulative Zugriff auf die inneren Bilderwelten der Menschen und die Steuerung der öffentlichen Meinung. Grundlagen und Methoden der umfassenden Einflussnahme auf Bürger und Individuen wurde bereits 1922 in den USA durch Walter Lippmann erkannt und formuliert. Seine glänzende Analyse ist heute aktueller denn je: Wer begreifen will, wie die Methoden zur Meinungsmanipulation funktionieren und sich gegen den Zugriff auf die eigenen Vorstellungswelten und Meinungsbildung wehren will, kommt an der Lektüre des Klassikers „Die öffentliche Meinung“ von Walter Lippmann, aus dem Rubikon hier einen exklusiven Auszug veröffentlicht, nicht vorbei. von Silja Graupe und Walter Ötsch → Rubikon 28.07.2018
Wie die Nachrichtenwerttheorie Realitäten verschleiert von Michael Meyen · Veröffentlicht 14/05/2018 · Aktualisiert 23/05/2018 Spätestens nach dem ersten Semester glaubt jeder Student zu wissen: Was Medien auswählen, hängt von Nachrichtenfaktoren ab – von den Merkmalen, die ein Ereignis hat. Prominenz, Nähe, Schaden, Konflikt. Je mehr davon, desto größer und umso weiter vorn. Journalisten verschafft diese Theorie einen Freibrief. Sorry, selbst die Wissenschaft sagt, dass wir das so machen mussten. Zeit also, diese Theorie zu beerdigen. → Medienrealität 14.05.2018
Erstellt: 01.06.2018 - 09:04 | Geändert: 01.10.2022 - 09:23