Die lange Nacht der Metamorphose
Über die Gentrifizierung der Kultur

Es scheint, als seien wir Zeuge einer grundlegenden Transformation des Menschen : Unsere Subjektivität, unsere Intimität und unser Bezug auf die äußere Welt haben sich in den letzten Jahren fundamental gewandelt, am vorläufigen Ende des Prozesses steht eine neue Identität. Nicht die ökonomisch Lage, sondern die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Kulturideal sind entscheidend geworden: Wir sollen fortschrittlich, liberal, kosmopolitisch, demokratisch und tolerant sein, als Gegenbild droht der neue Barbar unserer Zeit, der Nichtmutierte, Zurückgebliebene oder auch Ewiggestrige.

ISBN 978-3-95757-474-9 2. Auflage 22.11.2017 20,00 € Portofrei Bestellen (Buch | Hardcover)

Doch was ist das für eine Welt, in der die Demokratie beweihräuchert, der Demos jedoch verpönt wird ? Guillaume Paoli durchschreitet die lange Nacht der Metamorphose und protokolliert polemisch ihre gesellschaftlichen und kulturellen Ausprägungsformen in den Medien, der postmodernen Philosophie, dem Geschichtsrevisionismus, in der zeitgenössischen Literatur, dem Journalismus und Theater, der Popmusik, der Stadtentwicklung und der Politik. Dabei offenbart sich, dass hinter der behaupteten Vielheit die Angleichung der Lebensstile und Ausdrucksformen fortschreitet. Diversity entpuppt sich so als modischer Neusprech für den schlechten alten Einheitsbrei.

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Inhaltsverzeichnis

Anthropologische Mutation. Demotivationstrainer. Guillaume Paoli, bekannt als Mitbegründer der "Glücklichen Arbeitslosen", erforscht, was seit den Siebziger-Jahren "im Gange" ist in der modernen Gesellschaft. Pier Paolo Pasolini hat es die "anthropolgische Mutation" genannt. ...Die "Lange Nach der Metamorphose" ist ein sehr gutes und sehr wichtiges, ein außergewöhnliches Buch. Jeder, der wirklich wissen möchte, in was für einer Zeit wir noch mal leben und wie man darüber sinnvoll nachdenken kann, sollte es lesen. Mehrmals. Klüger und klarer wurde über die Kompliziertheit der Lage im Jahr 2017ff bislang selten geschrieben.  Von Jens-Christian Rabe → SZ 28.11.2017

Mediathek

"Desatomisierung" | Künstler*Innengespräch mit Guillaume Paoli
Maxim Gorki Theater YouTube (15.11.2017)

Autoreninfos

Guillaume Paoli, 1959 in Frankreich geboren, lebt in Berlin und war Mitbegründer der Glücklichen Arbeitslosen, deren Manifeste 2002 unter dem Titel Mehr Zuckerbrot, weniger Peitsche erschienen, sowie Hausphilosoph im Leipziger Theater. Für Matthes & Seitz Berlin veranstaltete er in den letzten Jahren eine Diskussionsreihe im Roten Salon der Berliner Volksbühne.

Wikipedia (DE): Guillaume Paoli

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Erstellt: 27.12.2017 - 08:57  |  Geändert: 27.12.2025 - 14:22