Ikarien. Roman von Uwe Timm

Shortlist Wilhelm Raabe-Preis: Der neue große Roman von Uwe Timm. Deutschland Ende April 1945: Michael Hansen, 25, kehrt als amerikanischer Offizier in das Land seiner Geburt zurück und übernimmt einen Auftrag des Geheimdienstes. Er soll herausfinden, welche Rolle ein bedeutender Wissenschaftler im Nazireich gespielt hat.Während regional noch der Krieg tobt, bricht Hansen von Frankfurt nach Bayern auf und bezieht Quartier am Ammersee. In einem Münchner Antiquariat findet er einen frühen Weggefährten des Eugenikers Professor Ploetz, den Dissidenten Wagner.

ISBN 978-3-462-05048-6     24,00 €  Portofrei     Bestellen

Von ihm lässt er sich die Geschichte einer Freundschaft erzählen, die Ende des 19. Jahrhunderts in Breslau begann und die beiden Studenten über Zürich bis nach Amerika führte - und mitten hinein in die Auseinandersetzung um die beste gesellschaftliche Ordnung: Hier ein Sozialismus nachMarx, dort das utopische Projekt der Gemeinde Ikarien, die vom französischen Revolutionär Étienne Cabet in Amerika gegründet wurde.

Hansen kommt durch die Lebensbeichte Wagners dem faustischen Pakt auf die Spur, den der Rassenhygieniker Ploetz mit den Nazis einging, und dem ganz anderen Schicksal, das den Antiquar wegen seiner widerständigen Haltung ereilte. Seine Reise durch das materiell und moralisch zerstörte Land lässt Hansen Zeuge eines Aufbruchs werden, der die deutsche Geschichte prägen sollte. Zugleich wird sie zu einer éducation sentimentale - auch in der Liebe werden ihm einige Lektionen erteilt.Eine gleichermaßen erschreckende wie berührende Geschichte von der Suche nach Alternativen zum Bestehenden und nach einem anderen Leben.

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Die Geburt der Rassenhygiene aus dem Geist der Utopie. In seinem autobiografischen Roman "Ikarien" beschäftigt sich der Schriftsteller Uwe Timm mit dem Grauen der Vergangenheit: der Genealogie der Rassenhygiene. Im Mittelpunkt steht der NS-Eugeniker Alfred Ploetz - Großvater seiner Frau - und ein Wegbereiter der nationalsozialistischen Euthanasie-Praxis. Von Michaela Schmitz → Deutschlandfunk 29.10.2017

Der (Alp-)Traum von Reinheit und Gesundheit. Zu Uwe Timms Roman Ikarien.  Götz Eisenberg[*] hat das Buch „Ikarien“ von Uwe Timm gelesen, für die NachDenkSeiten besprochen und zugleich ergänzt. → Nachdenkseiten 16.10.2017

Uwe Timm am 3sat-Stand Gespräche von der Buchmesse Frankfurt (13.10.2017): Deutschland liegt 1945 in Schutt und Asche, in den Ruinen schlummert der Rassenwahn: Uwe Timm nimmt in "Ikarien" die Geschichte der Eugenik ins Visier. → 3sat 13.10.2017

Zwischen Ruinen und Rassisten Von Ursula März Uwe Timm ist ein Experte darin, sich die Vergangenheit vorzuknöpfen. In mehreren Romanen und Erzählungen beleuchtete der Schriftsteller die 68er-Bewegung. Für sein neues Werk "Ikarien" hat er sich mit dem Erfinder des Begriffs "Rassenhygiene" befasst. Der Roman spielt in der Zeit direkt nach dem Zweiten Weltkrieg. → Deutschlandfunk Kultur 07.10.2017

 

 

Erstellt: 14.10.2017 - 19:52  |  Geändert: 02.12.2020 - 17:58