Alternative Wirtschaftspolitik jenseits des Keynesianismus. Von Elmar Altvater, Kurt Hübner und Michael Stanger

Alternative Wirtschaftspolitik jenseits des Keynesianismus. Von Elmar Altvater, Kurt Hübner und Michael StangerWirtschaftspolitische Optionen d. Gewerkschaften in Westeuropa. Nachdem offensichtlich der Krise nach 1974 mit den herkömmlichen Mitteln keynesianischer Nachfragesteuerung nicht mehr beigekommen werden konnte und die Re gierungen in Westeuropa zu jeweils national spezifischen Varianten einer restriktiven Austeritypolitik übergingen, wurde der Ruf nach einer "alternativen Wirtschaftspolitik" laut. Sie sollte sowohl effizient im Sinne der Wiederherstellung der Vollbeschäftigung sein als auch dem Abbau an Sozialleistungen ein Ende bereiten und im Gegenteil sogar die Ausweitung des Systems der sozialen Sicherung auch als ein Mittel der Schaffung von gesellschaftlich sinnvollen und individuell befriedigenden Arbeitsplätzen benutzen. Insbesondere die Gewerkschaften in Westeuropa sind die Promotoren von Konzeptionen alternativer Wirtschaftspolitik, unterstützt von sozial engagierten kritischen Wissenschaftlern. Erst später wurden auch von den Linksparteien, von sozialdemokratischen bis zu eurokommunistischen Parteien, Alternativkonzepte vorgelegt, die - abhold jeglichen revolutionären Pathos - auf strukturelle Reformen innerhalb des kapitalistischen Systems setzen. An dieser Konstellation hat sich bis heute nichts geändert. Projekte alternativer Wirtschaftspolitik werden immer wieder auf den neuesten Stand gebracht, doch ihre Realisierung ist gegenüber der Dampfwalze von restriktiven Maßnahmen und sozialpolitischen Demontagen kaum weiter gekommen --- sieht man einmal von Frankreich ab, wo seit Mai 1981 eine Linksregierung im Amt ist, überhäuft von Schwierigkeiten, ihr Programm durchzuführen angesichts der internationalen Abhängigkeiten in dem hochintegierten westeuropäischen Wirtschaftsraum, dem "Europa des Kapitals".

ISBN 978-3-531-11620-4      54,99 €  Portofrei       Bestellen

Vorwort /Inhaltsverzeichnis

Vorwort.- 1. Kapitel: Das Grundproblem alternativer Wirtschaftspolitik: Vom Keynesianismus zum Postkeynesianismus.- 2. Kapitel: Struktur und Entwicklung der Weltwirtschaft als Rahmen für alternative Wirtschaftspolitik.- 2. 1. Eine Vorbemerkung zum Begriff "Weltmarkt".- 2. 2. Die 70er Jahre: Die vierte Große Depression in der Geschichte des Kapitalismus.- 2. 3. Ökonomische Strukturverschiebungen auf dem Weltmarkt.- 2. 4. Die politischen Institutionen der Weltmarktinterdependenzen: Das Weltwährungssystem von Bretton Woods.- 2. 5. Die weltwirtschaftlichen Probleme der 70er und 80er Jahre.- 2. 5. 1. Die Preissteigerungen des Erdöls und die Probleme des "Recycling" der Petrodollars.- 2. 5. 2. Monetäres Recycling über Eurogeld-und-kreditmärkte.- 2. 5. 3. Das besondere Problem der Verschuldung der nicht erdölproduzierenden Entwicklungsländer.- 2. 5. 4. Auswirkungen der"neuen internationalen Arbeitsteilung".- 2. 6. Versuche zur Regelung der internationalen Wirtschafts-und Währungsbeziehungen in den 70er Jahren.- 2. 6. 1. Flexible Kurse sind keine Lösung.- 2. 6. 2. Regionale Lösungen für die Probleme des Währungssystems: Das Europäische Währungssystem (EWS).- 2. 7. Wirtschaftspolitik unter den "neuen" Weltmarktstrukturen.- 3. Kapitel: Ökonomische Entwicklung und Wirtschaftspolitik in den 70er Jahren.- 3. 1. Abflachung der Wachstumsraten der Produktion-ein Trendbruch in der kapitalistischen Entwicklung.- 3. 2. Zur Entkoppelung von Produktions-und Beschäftigungssystem.- 3. 2. 1 Zum Verhältnis von Produktivitäts-und Produktionswachstum.- 3. 2. 2. Stagnierende Akkumulation und technischer Fortschritt.- 3. 2. 3. Freisetzungsdynamik und Kompensation.- 3. 3. Krise und Arbeitsmarkt.- 3. 3. 1. Strukturdefekte des Arbeitsmarktes als Ursache von Arbeitslosigkeit?.- 3. 3. 1. 1. Das Job search and labor turnover-Modell.- 3. 3. 1. 2. Zur Theorie segmentierter Arbeitsmärkte.- 3. 3. 2. Arbeitslosigkeit und Gewerkschaften.- 3. 4. Die Reaktionen der staatlichen Wirtschaftspolitik: Vom Keynesianismus zur Austerity.- 3. 4. 1. Unterschiede in den gesellschaftlich-politischen Ausgangspositionen.- 3. 4. 2. Die wirtschaftspolitische Praxis in den siebziger Jahren.- 3. 4. 3. Ökonomische Krise und Staatsverschuldung.- 3. 4. 4. Die Grenzen keynesianischer Stabilisierungspolitik.- 3. 4. 5. Die "neuen" Politikstrategien an der Wende zu den achtziger Jahren.- 3. 5. Wirtschaftspolitische Optionen-ein Überblick.- 4. Kapitel: Die Alternativen der Wirtschaftspolitik.- 4. 1. Zur gesellschaftlichen Dynamik der ökonomischen Krise und den Implikationen für die Politik der Gewerkschaften.- 4. 1. 1. Effizienz als Kriterium der Wirtschaftspolitik?.- 4. 1. 2. Die ökonomische Krise als Phase gesellschaftlicher Restrukturierung.- 4. 1. 3. Strategien der sozialen und ideologischen Absicherung kapitalistischer Krisenbereinigung.- 4. 2. Zur Begründung wirtschaftspolitischer Alternativen.- 4. 2. 1. Zum Stellenwert der Krisentheorie für die Konzipierung wirtschaftspolitischer Alternativen.- 4. 2. 2. Gewerkschaftliche Erfahrungs-und Lernprozesse im Verlauf der Krise.- 4. 3. Alternativstrategien der Gewerkschaften.- 4. 3. 1. Über Keynes hinaus?-Zu den Grenzen quantitativer Alternativen.- 4. 3. 2. Die strukturelle und qualitative Seite von Alternativprojekten.- 4. 3. 2. 1. Strukturpolitik.- 4. 3. 2. 2. Nationalisierungen und Vergesellschaftungen.- 4. 3. 2. 3. Kontrolle des Akkumulationsprozesses.- 4. 3. 2. 4. Selektive Arbeitsmarktpolitik.- 4. 3. 2. 5. Verkürzung der Arbeitszeit.- 4. 3. 2. 6 Zum Verhältnis von alternativer Wirtschaftspolitik und "Schattenökonomie"alternativer Produktion.- 4. 4. Weltwirtschaftliche Zwänge versus nationalstaatliche Vollbeschäftigungspolitik?.- 4. 4. 1. Abbau von Arbeitslosigkeit durch Wirkung des Exportmultiplikators: Die Position des "Memorandums".- 4. 4. 2. Alternativen der Wirtschaftspolitik zwischen Anpassungs-zwängen und Veränderungschancen: Die Sichtweise von Esser/Fach/Schlupp/Simonis.- 4. 4. 3. Protektionismus

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Erstellt: 31.08.2015 - 11:11  |  Geändert: 25.08.2022 - 09:15