Gramsci lesen! Einstieg in die Gefängnishefte. Hrsg. v. Mario Candeias u.a.

Gramsci lesen! Einstieg in die Gefängnishefte. Hrsg. v. Mario Candeias u.a.Herrschaft in kapitalistischen Gesellschaften basiert immer auch auf der Zustimmung der Herrschaftsunterworfenen. In Krisenzeiten finden verstärkte Kämpfe um den Konsens statt, die Zustimmung wird brüchig: das "Alte stirbt und das Neue kann nicht zur Welt kommen".

ISBN 978-3-88619-356-1      17,00 €  Portofrei       Bestellen

Diese und andere Überlegungen des italienischen Marxisten Antonio Gramsci stoßen in der Krise des neoliberalen Kapitalismus auf verstärktes Interesse.

Doch der Einstieg in Gramscis komplexe Denkbewegungen zu einer Erneuerung des marxistischen Denkens ist nicht mühelos. Unter den Bedingungen der Gefängnishaft im faschistischen Italien entstanden, sind die verstreuten Notizen der "Gefängnishefte" schwer zugänglich. Interessierte Menschen, die sich erstmals mit Gramsci im Original beschäftigen wollen, fühlen sich durch den fragmentarischen Charakter der umfassenden Gesamtausgabe zunächst abgeschreckt: Wo anfangen? Wie einsteigen?

Es gibt im Deutschen bislang keine aktuelle und gut übersetzte Zusammenstellung zentraler Passagen für einen Einstieg in die thematische Bandbreite der "Gefängnishefte", nur diverse Sekundärliteratur. Der Argument Verlag schließt diese Lücke nun mit einem fundierten Einstiegsband, der zu einem attraktiven Preis breite Verwendung finden kann. Der Band soll die Hemmschwelle senken für an Gramsci Interessierte, die noch keinen Zugang zu seinem Werk haben: ohne Scheu ran ans Original! Er soll einen Eindruck der Vielfalt von Gramscis Denken vermitteln und dabei zugleich vereinseitigenden Lesarten vorbeugen (wie Gramsci als Kulturtheoretiker vs. Gramsci als Leninist).

Die thematische Bandbreite der ausgewählten Textpassagen reicht von dem zentralen Begriff der Hegemonie über staatstheoretische Überlegungen zum "integralen Staat" und Gramscis Notizen zu "Intellektuellen" und "Alltagsverstand" bis hin zu Krise, Partei und der "Politik der Subalternen".

Das hier zusammengestellte Material bietet Einzelpersonen, selbstorganisierten Lesekreisen oder institutionalisierten Lektürekursen eine hilfreiche, gut handhabbare Arbeitsgrundlage. Die dem Band vorangestellte "Gebrauchsanleitung" erläutert die getroffene Textauswahl, berichtet von bisherigen Erfahrungen mit der Lektüre und liefert einen inhaltlichen Überblick."Gramsci lesen!" ist ein Einstieg für an Antonio Gramscis Schriften Interessierte, die noch keinen direkten Zugang zu seinem Werk haben: ohne Scheu ran ans Original! Der breit angelegte Reader liefert einen Vorgeschmack der Vielfalt von Gramscis Denken und arbeitet vereinseitigenden Lesarten entgegen.

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Rezension von Beate Landefeld (erschien zuerst in Marxistische Blätter 2-2014)

 

Erstellt: 11.08.2014 - 16:09  |  Geändert: 27.09.2022 - 07:44

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