Hrsg. Eckhart J. Gillen

Ellen Auerbach und Lea Grundig in Palästina 1933-1948

Die Ausstellung im Museum Eberswalde und das begleitende Katalogbuch stellen die Lebenswege der Fotografin Ellen Auerbach (1906-2004), die in den späten 1920er Jahren das renommierte Berliner Studio ringl+pit mitbegründete, und der in Dresden gebürtigen Grafikerin Lea Grundig (1906-1977) einander gegenüber. Beide waren aufgrund ihrer jüdischen Herkunft gezwungen, Deutschland in der NS-Zeit zu verlassen und in Palästina Zuflucht zu suchen. Beiden ist gemeinsam, dass sie Palästina in den späten 1940er Jahren wieder verlassen haben. Ellen Auerbach fand in den USA, Lea Grundig in der DDR ihre letzte Heimat. 

ISBN 978-3-8296-1036-0 1. Auflage 02.2025 36,00 € Portofrei Bestellen (Buch)

Das Buch präsentiert 60 teilweise erstmals von den Negativen abgezogene Schwarzweiß-Fotografien aus Palästina von Ellen Auerbach. Die Fotografie wurde für sie zum entscheidenden Medium, das es ihr ermöglichte, mit der fremden Umgebung Kontakt aufzunehmen und sie fotografierend zu begreifen.

Lea Grundig kam erst 1940 nach einer abenteuerlichen Flucht nach Haifa. Mit ihren noch weitgehend unbekannten Zeichnungen aus Palästina hat sie sich in den acht Jahren Exil das fremde Land und seine Menschen, Einheimische und Flüchtlinge aus aller Welt, in eindringlichen Portraits und Landschaften erschlossen.

Israelische und deutsche Forscherinnen zeichnen auf der Basis neuer Quellen erstmals ein lebendiges Bild ihrer vielfältigen Aktivitäten während ihres Aufenthalts dort.

Mehr Infos

Inhaltsverzeichnis/ Autor*innen

Flyer der Ausstellung in Eberswalde mit einigen Fotos (PDF)

Leben im Exil: Eine Ausstellung über Ellen Auerbach und Lea Grundig: Ellen Auerbach und Lea Grundig sind sich nie begegnet, doch ihre in Palästina entstandenen Werke, zirka 60 von insgesamt 540 Fotografien und zwei Filme von Auerbach sowie eine Auswahl von 50 Zeichnungen von Grundig, sind Gegenstand der vergleichenden Ausstellung in Eberswalde, die der Kunsthistoriker Eckhart J. Gillen aus dem Bestand der Berliner Akademie der Künste zusammengestellt hat. Von Matthias Reichelt junge Welt 15.03.2025

Eckhart J. Gillen zu: „Ellen Auerbach und Lea Grundig in Palästina 1933-1948“. [Podcast 9:13] Carsten Huck Deutschlandfunk 06.02.2025

Im Zeichen von Flucht und Ankunft: Das Museum Eberswalde stellt Arbeiten der Fotografin Ellen Auerbach und der Zeichnerin Lea Grundig vor. Gezeigt wird ihre Flucht nach Palästina: Ellen Auerbach steht im April 1936 im Zentrum von Tel Aviv am Fenster und macht eine der letzten Aufnahmen vor ihrer Abreise aus Palästina. Hinter einem Gebäude im Vordergrund zeichnet sich in der Ferne die Küstenlinie ab. Dem Gebäude fehlen Fenster und Balkongeländer. Es wurde noch nicht fertig gebaut. Gleichzeitig sind Spuren mutwilliger Zerstörung zu sehen, verübt im Zuge des arabischen Aufstands, der bis 1939 dauern sollte. Ellen Auerbach war Ende 1933 aus Berlin nach Palästina geflohen. Jetzt flieht sie den neuen Konfliktherd und schifft sich nach London ein. Von Katja Kollmann taz 04.02.2025

Ausstellung widmet sich Exil jüdischer Künstlerinnen im Palästina der 30er und 40er Jahre: Der Weg auf der Flucht vor den Nazis führte zwei Künstlerinnen nach Palästina. Schon damals war das Gebiet von Auseinandersetzungen zwischen Juden und Palästinensern geprägt. Mit Kamera und Stift hielten Ellen Auerbach und Lea Grundig ihre Erlebnisse fest. Eine Ausstellung im Museum Eberswalde (Barnim) beschäftigt sich in Kooperation mit der Akademie der Künste Berlin mit einer Phase der Auseinandersetzungen aus der Sicht zweier namhafter jüdischer Künstlerinnen, die in den 1930er und 1940er Jahre im Nahen Osten im Exil gelebt haben. Von Georg-Stefan Russew, Sendung: Antenne Brandenburg rbb 03.02.2025 

Ellen Auerbach (* 20. Mai 1906 in Karlsruhe als Ellen Rosenberg; † 30. Juli 2004 in New York City) war eine deutsch-amerikanische Fotografin und Filmemacherin. International bekannt wurde sie noch unter ihrem Geburtsnamen in den 1930er Jahren durch ihre gemeinsame Arbeit mit der Künstlerin Grete Stern, mit der sie das Fotostudio ringl + pit gründete. Ihre Arbeiten galten als eine bedeutende Innovation in der Porträt- und Werbefotografie. Sie beeinflusste zahlreiche europäische und amerikanische Künstler. 

Wikipedia (DE): Ellen Auerbach

Lea Grundig, geb. Langer (geb. 23. März 1906 in Dresden; gest. 10. Oktober 1977 während einer Mittelmeerreise) war eine deutsche Malerin und Grafikerin. Die von den Nationalsozialisten Verfolgte war von 1964 bis 1970 Präsidentin des Verbandes Bildender Künstler der DDR.

Wikipedia (DE): Lea Grundig

Der Herausgeber

Eckhart J. Gillen (geb. 1947) ist Kunsthistoriker und Ausstellungskurator in Berlin. Bei Schirmer/Mosel hat er bereits zwei Bücher über den Künstler R. B. Kitaj herausgegeben, u. a. dessen Bekenntnisse eines alten jüdischen Malers (2017).

Erstellt: 10.04.2025 - 08:15  |  Geändert: 10.04.2025 - 08:51