Metropol
Roman

Moskau, 1936. Die deutsche Kommunistin Charlotte bricht mit ihrem Mann und der jungen Britin Jill auf zu einer mehrwöchigen Reise durch die neue Heimat Sowjetunion. Es verbindet sie mehr, als sich auf den ersten Blick erschließt: Sie sind Mitarbeiter des Nachrichtendienstes der Komintern, wo Kommunisten aller Länder beschäftigt sind. Umso schwerer wiegt, dass unter den «Volksfeinden», denen gerade in Moskau der Prozess gemacht wird, einer ist, den Lotte besser kennt, als ihr lieb sein kann.

ISBN 978-3-499-00097-3 3. Auflage 23.03.2021 15,00 € Portofrei Bestellen (Buch: Taschenbuch)


«Metropol» folgt drei Menschen auf dem schmalen Grat zwischen Überzeugung und Wissen, Loyalität und Gehorsam, Verdächtigung und Verrat. Ein gewaltiger Tatsachenroman.

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Leseprobe des Verlags

Aus dem Inneren des Stalinterrors. „Meine Großmutter hat gearbeitet für den Geheimdienst der Komintern, der Kommunistischen Internationale, also der Weltorganisation der Kommunistischen Parteien“, sagte Ruge im Deutschlandfunk Kultur. Dazu gekommen sei sie, durch Ruges Stiefgroßvater, der für diesen Geheimdienst arbeitete. „Weil sie mit ihm zusammen war.“ Die hatten das Prinzip, immer auch die Partner zu rekrutieren. [Podcast 15:03] Joachim Scholl Deutschlandfunk Kultur 09.10.2019

Unter Freundfeinden. Auch in die Seele der Täter lässt Ruge seine Leser blicken. Denn im selben Hotel „Metropol“, aus dem der Weg vieler Unschuldiger erst in die Gerichtssäle und später auf die Richtstätten führte, wohnt, nur ein paar Türen von den Germaines entfernt, Wassili Wassiljewitsch Ulrich, der Mann, der als oberster Militärrichter der Sowjetunion mehr als 30.000 Todesurteile unterschrieb, die meisten davon zustande gekommen ohne öffentlichen Prozess, viele sogar ohne Anhörung der Beschuldigten. Von Dietmar Jacobsen literaturkritik.de

REZENSION: im Zimmer 479 beginnt der für einen Roman recht kurze, für die im Ungewissen und der Angst Lebenden aber quälend lange, Zeitabschnitt von 477 Tagen, über den Eugen Ruge berichtet. Von Petra Reich Literaturreich 25.02.2020

Weitere Pressestimmen

Nicht zuletzt geht es in diesem großen Roman um die blutig enttäuschten Träume und Irrtümer, die Charlotte und Wilhelm nur zufällig überlebten – und deren Drama jetzt hoffentlich viele berühren wird. Alexander Cammann Die Zeit 30.10.2019
 
So lesbar und packend ... Dass Ruge diese extremen Stimmungen zwischen Lebenslust und Todesangst greifbar, nachvollziehbar macht, ist seine literarische Leistung. Christoph Bartmann Süddeutsche Zeitung 15.10.2019
 
Ein Lehrstück über Loyalität in Zeiten der Diktatur ... Ohne Pathos oder Besserwisserei. Ohne die sprachlich große Geste. Ruge, darin erkennt man seine literarische Kunst, findet für seine Szenen stets die richtige Tonlage. Carsten Otte Der Tagesspiegel 13.10.2019
 
Man entkommt dem Sog dieses Romans so wenig wie dessen meiste Akteure dem stalinistischen Vernichtungswillen, und obwohl man um den groben Verlauf der historischen Ereignisse weiß, ist die semifiktionale Geschichte immer wieder überraschend ... Ein Geschichtsroman von besonderer Güte: viel mehr als nur ein Prequel zu "In Zeiten des abnehmenden Lichts". Andreas Platthaus Frankfurter Allgemeine Zeitung 10.10.2019
 
Mit "Metropol" setzt Eugen Ruge fort, was Arthur Koestler mit "Sonnenfinsternis" 1940 angefangen hat ... In der Belletristik gibt es erstaunlich wenig Vergleichbares. Cornelia Geißler Berliner Zeitung 08.10.2019
 
Der Roman ist ein Pageturner ... ein atemberaubendes Stück Zeitgeschichte ... Ein großer Roman. Carsten Otte SWR 2 "Lesenswert" 06.10.2019
 
Die Geschichte seiner kommunistischen Familie ist das Lebensprojekt des Schriftstellers Eugen Ruge. In "Metropol" erzählt er von seiner Großmutter, einer Agentin, die während des Großen Terrors in Moskau lebte ... Schon ihre wahre Geschichte klingt so spektakulär, als wäre sie erfunden ... Ein ebenso klug komponiertes wie spannendes Buch. Martin Doerry Der Spiegel 05.10.2019
 
Eugen Ruge ist ein zurückhaltender Erzähler ... Charlottes Innensicht entwickelt eine beklemmende Kraft, die sich in Verbindung mit den historischen Tatsachen noch verstärkt ... Ein faszinierender Roman. Martina Läubli NZZ am Sonntag 29.09.2019
 
Eindrücklich wie ein Albtraum und erschreckend komisch. Dagbladet Informationen Große Kunst. Kristeligt Dagblad
 
Ein sehr, sehr gutes Buch ... Ich habe es gelesen als das Hohelied auf das Zweifeln-Dürfen. Thea Dorn ZDF "Das literarische Quartett"
 
Ein Buch, das mich in wahnsinniger Weise erschüttert, auch ergrimmt hat ... ein absolut bewegender Roman. Ijoma Mangold SWR 2 "Lesenswert"
 

Der Autor:

Eugen Ruge wurde 1954 in Soswa (Nordural) geboren und kam 1956 mit seinen Eltern nach Ost-Berlin. Als diplomierter Mathematiker arbeitete er von 1980 bis 1985 am Zentralinstitut für Physik der Erde an der Akademie der Wissenschaften der DDR. Dann begann er zu schreiben, zunächst vorwiegend Theaterstücke und Hörspiele, und Anfang 1989 folgte die Flucht in die Bundesrepublik. 2011 veröffentlichte er den mit dem Döblin-Preis, dem Deutschen Buchpreis und dem Aspekte-Literaturpreis ausgezeichneten Roman „In Zeiten des abnehmenden Lichts“, später erschienen "Cabo de Gata", „Follower“ und, 2019, der Roman „Metropol“. Er lebt in Berlin und auf Rügen.

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Erstellt: 12.03.2025 - 07:44  |  Geändert: 12.05.2025 - 18:07