Mein Name ist Estela
»Wer Estela zuhört, wird ihre Stimme nicht mehr vergessen. Ein Roman, der aufrüttelt wie kein zweiter.« (Mareike Fallwickl)
Das Mädchen ist tot, die Haushälterin wird vernommen. Zum ersten Mal hören alle Estela zu. Szene um Szene offenbart sie ein schwindelerregendes Kammerspiel unüberbrückbarer Klassenunterschiede.
Sieben Jahre hat Estela im Haus der fremden Familie gelebt, hat tagein, tagaus für sie gesorgt. Die karierte Schürze ist zu einer zweiten Haut geworden, die dünnen Wände ihres Zimmers sind immer näher gerückt.
Doch sie ist nicht die einzige Gefangene des Hauses: Im leeren Blick des Mädchens sieht Estela ihre eigene Einsamkeit gespiegelt. Jeder Versuch von Intimität zwischen Angestellter und Kind zerschellt an der ehrgeizigen Mutter und dem autoritären Vater, an der Brutalität der Verhältnisse. Auf engstem Raum ringen vier Menschen ums Überleben und rasen doch unausweichlich auf eine Katastrophe zu.
Das Grauen hinter den Vorhängen. Hat das Hausmädchen das Kind umgebracht? In Alia Trabucco Zeráns gefeiertem Roman über die chilenische Klassengesellschaft ist das nur eine der spannenden Fragen. Von Carola Ebeling die ZEIT 15.05.2024
REZENSION: Das Mädchen ist tot. Jetzt macht Estela, die in den vergangenen Jahren als Hausangestellte der Familie gearbeitet hat, eine Aussage. In ihrem jüngsten Roman lässt die chilenische Autorin Alia Trabucco Zerán eine Stimme zu Wort kommen, die lange Zeit geschwiegen hat. Von Amanda Andreas WDR 11.04.2024
Die Autorin
Alia Trabucco Zerán, geboren 1983 in Santiago de Chile. Ihr Debütroman "Die Differenz" (2021) wurde für den International Booker Prize nominiert und 2022 mit dem British Academy und dem Anna Seghers-Preis ausgezeichnet. Mein Name ist Estela ist ihr erster Roman bei Hanser Berlin.
Erstellt: 05.12.2024 - 20:55 | Geändert: 06.12.2024 - 07:31