DDR-Sozialismus in der Karibik? Die ostdeutsche Kuba-Politik zwischen 1959 und 1989. Von Antonia Bihlmayer

Beinahe 30 Jahre lang glänzte die »Völkerfreundschaft« zwischen Kuba und der DDR im öffentlichen Diskurs der SED als Musterbeispiel ihres proletarischen Internationalismus. Doch die Rhetorik täuscht: Besonders in den Anfangsjahren der bilateralen Beziehungen nahmen die deutschen Kader ihre kubanischen »Genossen« in der Karibik als notorische Querschläger wahr, die mit ihrem Aufbegehren gegen den ideologischen Suprematieanspruch des Kremls die Stabilität des Ostblocks gefährdeten. Anhand bislang unveröffentlichten Quellenmaterials aus deutschen und kubanischen Archiven veranschaulicht Antonia Bihlmayer die Bemühungen der Regierung Walter Ulbrichts, die widerspenstigen Sozialisten in der Karibik auf Moskau auszurichten.

ISBN 978-3-95410-299-0     30,00 €  Portofrei     Bestellen

Auf politisch-ideologischer, wirtschaftlicher und kulturpolitischer Ebene analysiert ihre Studie zum einen die Charakteristika dieser sozialistischen Zivilisierungsmission. Zum anderen nimmt sie diejenigen Faktoren in den Blick, die dafür ausschlaggebend waren, dass sich diese beiden sozialistischen Enklaven ab Mitte der 1970er Jahre schließlich zu gleichwertigen »Juniorpartnern« der Sowjetunion entwickelten.

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

Pressestimmen:

»Die Arbeit beleuchtet die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen. Die chronologisch aufgebaute Arbeit basiert im Wesentlichen auf Akten aus dem SED-Archiv oder aus dem DDR-Außenministerium sowie einigen bundesdeutschen Beständen; ergänzend konnte Bihlmayer eine Reihe von Dokumenten aus dem kubanischen Außenministerium einsehen.« Sehepunkte, Mai 2023

»Antonia Bihlmayer schildert sachlich einen Clash of Cultures und würzt ihn fein abgeschmeckt bisweilen mit einer kleinen Prise subtilem Humor.« Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.06.2023

Die Autorin:

Antonia Bihlmayer, Dr. phil., geb. 1984, studierte in Bremen und Würzburg Geschichte, Hispanistik und Germanistik. Von 2013 bis 2020 war sie als Gymnasiallehrerin und als Lehrkraft an der Justizvollzugsanstalt Siegburg tätig. Seit 2021 arbeitet sie für die Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn im Bereich Bildung und Vermittlung.

 

Erstellt: 26.02.2024 - 09:14  |  Geändert: 29.03.2024 - 07:25