Surazo Monika und Hans Ertl: Eine deutsche Geschichte in Bolivien. Von Karin Harrasser

Am 12. Mai 1973 wird Monika Ertl in La Paz im Verlauf eines Feuergefechts von Sicherheitskräften auf der Straße erschossen. Sie ist zum Zeitpunkt ihres Todes Mitte dreißig und Mitglied der bolivianischen Guerilla ELN. Ihr Vater, Hans Ertl, erfährt vom Tod seiner Tochter auf seiner Rinderfarm La Dolorida im bolivianischen Regenwald. Dorthin war der Kameramann Leni Riefenstahls und Rommels bevorzugter Frontfotograf in den 1950er-Jahren ausgewandert. In seinem Umfeld: rechtsnationale Diktatoren und SS-Obersturmführer, deutsche Missionare und jüdische Emigranten, Indigene und scheinbare Zauberkünstler, denen es gelingt, bei voller Sicht unsichtbar zu bleiben.

ISBN 978-3-7518-0353-3     26,00 €  Portofrei     Bestellen

Entlang ihrer Spuren folgt diese Recherche den Linien transatlantischer Verlängerungen nationalsozialistischer Karrieren, spürt dem Engagement der nächsten Generation in den internationalen Netzwerken der Achtundsechziger nach und verzweigt sich dabei bis in die Tiroler Alpen und nach Linz. Surazo, der Name des kalten Tropenwindes, sollte der Titel von Hans Ertls letztem Film sein; Surazo, das ist stattdessen eine Tiefenbohrung, die wie nebenbei von Geschichtsschreibung in einer verstrickten Welt erzählt; Surazo, das ist die Suche nach Antworten auf Fragen, die wir uns nach wie vor stellen müssen.

Eine Geschichte, so einzigartig und zugleich beispielhaft, dass sich in ihr Zeitgeschichte offenbart, wie sie geschrieben wird: in Szenen und Rückblenden, Montagen und Motiven.

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der Freitag, Buch der Woche

Presse:

Che Guevaras Rächerin. Monika Ertl war die Tochter des Filmemachers und Ex-Nazis Hans Ertl, in Bolivien setzte sie den Freiheitskampf Che Guevaras fort. Karin Harrassers Biografie liest sich wie eine Tiefenbohrung in die Verstrickungen des 20. Jahrhundert. Von Lutz Taufer → der Freitag 15.03.2022

Che Guevaras bayerischer Racheengel. Wer tötete Che Guevaras Mörder? Eine Münchnerin war es vermutlich, die 1971 in Hamburg blutige Rache für den "Commandante" nahm. Zwei Jahre später endete Monika Ertl wie ihr Idol - von Kugeln durchsiebt in Boliviens Dschungel. Verraten hatte sie wohl ein untergetauchter Nazi-Massenmörder. Von Christoph Gunkel → Spiegel 19.04.2009

Die Frau, die Che Guevara rächte. Zwei Welten: Als junges Mädchen lebte sie unter Altnazis in Bolivien. Dann wurde Monika Ertl Revolutionärin - und einsame Mörderin. Michael Jürgs  → Tagesspiegel 14.02.2009

Die Autorin:

Karin Harrasser ist Kulturwissenschaftlerin und forscht zu Körper, Technik und Science-Fiction. In den letzten Jahren hat sich ihre Forschung auf Fragen der (kulturellen) Gewalt als Element von transatlantischen Beziehungen verlagert, die sie in Kolumbien und Bolivien untersucht. Sie hat Donna Haraway ins Deutsche übersetzt und war an verschiedenen künstlerischen und kuratorischen Projekten beteiligt. Sie lebt in Linz, wo sie eine Professur an der Kunstuniversität innenhat, außerdem ist Harrasser Kodirektorin des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften (ifk) in Wien.

Monika Ertl auf Wikipedia

Die Frau, die Che Guevara rächte | ttt

Die Frau, die Che Guevara rächte → ttt Youtube 29.05.2022

Che Guevaras Rächerin: Monika Ertl. Teil 2

Che Guevaras Rächerin: Monika Ertl. Teil 2 → rfn1508 Youtube 2017

 

Erstellt: 18.03.2022 - 06:49  |  Geändert: 01.11.2022 - 11:43