Unschuld. Von Jonathan Franzen

«Unschuld» ist Jonathan Franzens Opus magnum über familiäre Abgründe, das Internet und den Kampf zwischen den Geschlechtern.

Die junge Pip Tyler weiß nicht, wer ihr Vater ist. Das ist keineswegs ihr einziges Problem: Sie hat Studienschulden, ihr Bürojob in Oakland ist eine Sackgasse, sie liebt einen verheirateten Mann, und ihre Mutter erdrückt sie mit Liebe und Geheimniskrämerei. Pip weiß weder, wo und wann sie geboren wurde, noch kennt sie den wirklichen Namen und Geburtstag ihrer Mutter. Als ihr eines Tages eine Deutsche beim «Sunlight Project» des Whistleblowers Andreas Wolf ein Praktikum anbietet, hofft sie, dass der ihr mit seinem Internet-Journalismus bei der Vatersuche helfen kann. Sie stellt ihre Mutter vor die Wahl: Entweder sie lüftet das Geheimnis ihrer Herkunft, oder Pip macht sich auf nach Bolivien, wo Andreas Wolf im Schutz einer paradiesischen Bergwelt sein Enthüllungswerk vollbringt. Und wenig später bricht sie auf.

ISBN 978-3-499-26775-8     15,00 €  Portofrei     Bestellen


«Unschuld» handelt von Schuld in den unterschiedlichsten Facetten: Andreas Wolf, in Ostberlin als Sohn eines hochrangigen DDR-Politfunktionärs geboren, hat aus Liebe zu einer Frau vor Jahren ein Verbrechen begangen; ein Amerikaner, dem er in den Wirren des Berliner Mauerfalls begegnet, hat den Kinderwunsch seiner Frau nicht erfüllt und sie dann verlassen; dessen neue Lebensgefährtin kann ihrem Ehemann, der im Rollstuhl sitzt, nicht den Rücken kehren und pflegt ihn weiter ...
In diesem fulminanten amerikanisch-deutschen Gegenwartsroman eines der größten, sprachmächtigsten Autoren unserer Zeit überschlagen sich die Ereignisse und bannen den Leser bis zum Schluss.

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Leseprobe des Verlags

Presse:

Jonathan Franzen spinnt ein geradezu hexenmeisterhaft dichtes Netz aus Motiven und Verweisen. Unschuld ist eine große Fiesta, weil dieses Buch teuflisch gut geschrieben ist. (Christopher Schmidt, Süddeutsche Zeitung)

Mitreißend und berührend wie ein Schmöker von Charles Dickens, ein Fest für alle wahren Leser und ein literarischer Triumph! (Dennis Scheck, ARD "Druckfrisch")

Ein komplexer Roman voller Anspielungen und Referenzen, dessen aufwendige Konstruktion fast unsichtbar bleibt. Dieses Franzen-Land wird von Figuren bewohnt, die man so schnell nicht wieder vergisst. (FAZ)

Eine sehr komplexe Parabel über die Folgen menschlichen Handelns, ja über Gesinnungs- und Verantwortungsethik … Dass sich schuldig machen kann, wer doch nur mit ganzer Seele lieben will, das ist die abgründige, diabolische Botschaft, die uns dieser Roman mit schwefligem Atem ins Ohr flüstert. (Richard Kämmerlings, Die Welt)

Eine beeindruckende Studie über die ewige Frage, was es heißt, gut zu sein – meisterhaft konzipiert und ganz und gar souverän erzählt. (Friederike Gösweiner, Die Presse)

Wo das Individuum sich verletzt durchs Leben schleppt, verzweifelt um Souveränität ringt und wild um sich schlägt, dort schlummert auch verlässlich das Lachen. Zumindest für die Leser. Jonathan Franzens Personenporträts und Dialoge gehören zum Besten, was die Gegenwartsliteratur zu bieten hat. (Julia Kospach, Format)

Es scheint nichts zu geben, das Franzen nicht überzeugend von der Hand gehen würde. Er kann wie kaum ein anderer auf Tempo schreiben, seitenlang durch Dialogwolken rauschen, ohne die Zügel aus der Hand zu geben, Nebenhandlungen eröffnen und Interesse für seine Figuren wecken. (Gregor Dotzauer, Der Tagesspiegel)

Ein Wirbel aus großen Fragen, großen Thesen, großen Ereignissen … mitreißend, einfühlsam, politisch klug, moralisch wach. (Volker Weidermann, Der Spiegel)

Franzens Roman entfaltet seine Wucht durch die Charaktere, die einen im besten Sinne anrühren und denen wir bis in ihre Abgründe hinein mit Lust folgen. (Adam Soboczynski, Die Zeit)

Wie Jonathan Franzen einen hineinzieht in das Beziehungsgeflecht, das er erschafft, ist beeindruckend. Ein phantastischer Erzähler. (Julia Encke, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung)

Ein spannender und wunderbar geschriebener Parcours entlang der Irrungen menschenlichen Treibens. Ein Pageturner allererster Güte. (Roman Halfmann, HR)

Unschuld spielt mit den unterschiedlichsten Genres, aber im Zentrum steht eine Liebe, die stärker ist als Sinn und Vernunft. Ein gewaltiges und verstörendes Buch. (Daniel Kehlmann, Focus)

Gelungen. Mehr als das. Denn Unschuld macht Spaß. Rasanten, wilden, unreinen Spaß. (Christian Bos, Frankfurter Rundschau)

Die eigentliche Stärke dieses ausufernden Gesellschaftsepos liegt in der psychologischen Tiefenbohrung, die den Figuren in die verwinkelten Schächte ihrer neurotischen Psyche folgt. (Andrea Köhler, Neue Zürcher Zeitung)

Jonathan Franzen erweist sich erneut als stilistischer Meister. (Reinhard Helling, Stuttgarter Nachrichten)

Der Autor:

Jonathan Franzen, 1959 geboren, erhielt für seinen Weltbestseller «Die Korrekturen» 2001 den National Book Award. Er veröffentlichte außerdem die Romane «Die 27ste Stadt», «Schweres Beben», «Freiheit» und «Unschuld», das autobiographische Buch «Die Unruhezone», die Essaysammlungen «Anleitung zum Alleinsein», «Weiter weg» und «Das Ende vom Ende der Welt» sowie «Das Kraus-Projekt» und den Klima-Essay «Wann hören wir auf, uns etwas vorzumachen». Er ist Mitglied der amerikanischen Academy of Arts and Letters, der Berliner Akademie der Künste und des französischen Ordre des Arts et des Lettres. 2013 wurde ihm für sein Gesamtwerk der WELT-Literaturpreis verliehen, 2015 erhielt er für seinen Einsatz zum Schutz der Wildvögel den EuroNatur-Preis. Er lebt in Santa Cruz, Kalifornien.

Die Übersetzerinnen:

Bettina Abarbanell, geboren in Hamburg, lebt als Übersetzerin in Potsdam. Sie übersetzt u.a. Jonathan Franzen, Denis Johnson, Rachel Kushner, Elizabeth Taylor und F. Scott Fitzgerald. 2014 wurde sie mit dem Heinrich Maria Ledig-Rowohlt-Übersetzerpreis ausgezeichnet.

Eike Schönfeld, geboren 1949 in Rheinsberg, promovierte über Oscar Wilde, lebt als freier Übersetzer, Lektor und Autor in Hamburg. Er übersetzte u.a. J. D. Salinger, Jonathan Franzen und Jeffrey Eugenides und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Christoph-Martin-Wieland-Preis 2013 und dem Hermann-Hesse-Preis 2014.

 

 

Erstellt: 16.11.2020 - 09:10  |  Geändert: 02.12.2020 - 17:54

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