02.02.2024

NS-Kontinuitäten im BND. Rekrutierung, Diskurse, Vernetzungen

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Buchpräsentation: Dr. Gerhard Sälter
Moderation: Prof. Dr. Michael Wildt

Eine Veranstaltung des Dokumentationszentrum Topographie de Terrors  vom 30. Januar 2024

0:00 Begrüßung Jonathan Welker
2:22 Einführung Michael Wildt
7:07 Vortrag Gerhard Sälter
32:49 Gespräch

(Von 4:20 bis 5:00 kommt es zu einer kurzzeitigen technischen Störung. Wir bitten dies zu entschuldigen.)

Auf der Basis grundlegender Archivrecherchen zeigt Gerhard Sälter in seinem Buch »NS-Kontinuitäten im BND« (2023), dass die Verantwortlichen im Bundesnachrichtendienst kein Bewusstsein vom verbrecherischen Charakter der NS-Diktatur entwickelten. Für den westdeutschen Geheimdienst rekrutierten sie seit 1946 zielstrebig teils schwer belastete NS-Täter. So schufen sie eine bis in die achtziger Jahre wirkende schwere Belastung, deren Ausmaß sie jedoch verbergen konnten. Belastete Mitarbeiter bildeten Netzwerke über den BND hinaus, engagierten sich in rechtsextremen Organisationen und begründeten im BND eine Behördenkultur, in der NS-Ideologeme lange fortwirkten.

Sprache (Ton)
Deutsch
Videoautoren

Erstellt: 07.05.2025 - 03:53  |  Geändert: 07.05.2025 - 04:00

verwendet von

Wie braun war der BND?

Die Integration von Mitarbeitern aus verschiedenen Institutionen des Dritten Reichs in den Bundesnachrichtendienst war lange ein Gegenstand von Spekulationen. Auf Basis umfangreicher und bislang unzugänglicher Quellenbestände kann Gerhard Sälter zeigen, dass die Verantwortlichen im BND tatsächlich kein Bewusstsein vom verbrecherischen Charakter der NS-Diktatur besaßen. Für ihren Geheimdienst rekrutierten sie seit 1946 zielstrebig teils schwer belastete NS-Täter. So schufen sie eine bis in die achtziger Jahre wirkende schwere Belastung, deren Ausmaß sie jedoch verbergen konnten. Belastete Mitarbeiter bildeten Netzwerke über den BND hinaus, engagierten sich in rechtsextremen Organisationen und begründeten im BND eine Behördenkultur, in der NS-Ideologeme lange fortwirkten.