04.05.2025

Michael Rossi: Die Gefahren westlicher Selbstgerechtigkeit

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Dr. Michael Rossi erläutert die Gefahren, internationale Politik durch das Prisma der Moral zu betrachten, da sich die Welt in einen simplen Kampf zwischen Gut und Böse aufspaltet. Die vorhersehbare Folge ist, dass Gegner nicht mehr als Reaktion auf Sicherheitsbedenken wahrgenommen werden, Diplomatie und Verhandlungen kriminalisiert werden und Eindämmung oder Krieg als einzige Wege zum Frieden erscheinen.

Sprache (Ton)
Deutsch
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Erstellt: 06.05.2025 - 03:47  |  Geändert: 06.05.2025 - 03:54

verwendet von

Glenn Diesen (* 1979) ist Professor an der Universität von Südost Norwegen und Redakteur des Journals Russia in Global Affairs. Die Schwerpunkte seiner Forschung liegen in den Themen der Geoökonomie, des Konservatismus, der russische Außenpolitik und Groß-Eurasien. 

Substack: glenndiesen.substack.com/  |  X/Twitter: x.com/Glenn_Diesen  

Norwegen sieht sich selbst als Modellnation: liberal, tolerant und friedensorientiert. Doch es hat sich eine kollektive Denkweise entwickelt, die von tiefem Misstrauen und Verachtung gegenüber jedem geprägt ist, der von den offiziellen Wahrheiten und Kriegsnarrativen der Regierung abweicht.

Hier ist ein soziales Experiment, um die obige Behauptung zu prüfen. Ich bin Professor für Politikwissenschaft, zugleich aber auch Politiker und kandidiere für das norwegische Parlament. Meine kürzlich gegründete Partei ist im Kern eine Antikriegspartei. Wir lancierten eine Plakatkampagne im öffentlichen Nahverkehr in Oslo. Die zentrale Botschaft lautete: Wir sind für Verhandlungen und gegen Waffenlieferungen für den Krieg in der Ukraine.