Journalismus (Thema)
Journalisten? Hohle Schwätzer und vorlaute Kläffer! Zeitungsmacher? Elende Opportunisten! Kritiker? Perfide Ignoranten! Für Balzac waren Presseleute so ziemlich das Letzte. In seinem Bestiarium der Pariser Journaille, hier erstmals ins Deutsche übersetzt, wagt der Autor einen satirischen Rundumschlag - respektlos, böse und herrlich einseitig.
Die Herren von der schreibenden Zunft haben in Balzacs Augen samt und sonders etwas maliziös Wankelmütiges, sind offen korrupt oder von eherner Prinzipienlosigkeit. Angelehnt an die zoologische Artenbestimmung knöpft er sich in seiner Typenlehre nun sämtliche Gestalten der Pressewelt vor: den Leitartikler, den Vulgarisator, das Faktotum, den Lobhudler, den Monothematiker, den Sektierer, den Mann fürs Grobe und was sonst alles über die Flure von Zeitungsredaktionen kreucht und fleucht.
Die Medien sind die vierte Gewalt der Demokratie. Sie bilden die demokratische Öffentlichkeit. Doch sind sie gleichzeitig Wirtschaftsunternehmen auf der Jagd nach Profiten. Wie also können die Medien ihre demokratische Funktion in wirtschaftlich schwierigen Zeiten noch zuverlässig ausüben? Demokratien sind auf die Existenz von Qualitätsmedien angewiesen, die es der Bevölkerung ermöglichen, sich breit zu informieren, und die Raum geben für die politische Willensbildung abseits von Wahlen und politischen Parteien.
Whistleblower-Enthüllungen: US-Airbase Ramstein und globaler Drohnenkrieg. Herbizid Roundup/Glyphosat als Gefahrenquelle. NS-Belastete im Kernforschungszentrum Karlsruhe. Whistleblower-Preis 2015
Prof. Gilles-Eric Séralini (Universität Caen) widmet sich in seiner Forschung der aktuell in der EU höchst umstrittenen Frage, ob der Einsatz des Herbizids Glyphosat ("Roundup") im Verbund mit gentechnisch veränderten Pflanzen gravierende Risiken begründen kann. Seine 2012 in einer angesehenen Fachzeitschrift publizierte Langzeitstudie, in der er auf mögliche toxische Gefahren für Leben und Gesundheit aufmerksam machte, löste heftige Attacken gegen ihn aus.
Der Gatekeeping-Ansatz ist einer der prominentesten Ansätze der Nachrichtenauswahl. Ursprünglich beschäftigte sich der Ansatz mit der Frage, welche Informationen für die öffentliche Verbreitung ausgewählt werden und welche Einflussfaktoren dabei eine Rolle spielen. Im Internet filtern zunehmend auch das Publikum und technische Selektionshilfen relevante Informationen heraus und betätigen sich damit als Gatekeeper.
Der Band führt aus kommunikationswissenschaftlicher Perspektive knapp und leicht lesbar in die theoretischen Grundlagen, methodischen Zugänge und empirischen Befunde des Gatekeeping-Ansatzes ein.
Ist die Kritik an die etablierten Medien berechtigt oder Paranoia á la "Lügenpresse"?Die etablierten Medien stecken in einer massiven Glaubwürdigkeitskrise. Teile des Publikums proben den Aufstand, öffentliche und veröffentlichte Meinung driften auseinander. Nicht nur hierzulande, auch in vielen Ländern geraten die angeblichen Leitmedien unter Beschuss. Stein des Anstoßes sind die Inhalte - Stichwort "Lügenpresse". Doch sind Lügen wirklich das Problem? Ulrich Teusch stellt zwei andere, weit gravierendere Faktoren ins Zentrum seiner Analyse: die Unterdrückung wesentlicher Informationen und das Messen mit zweierlei Maß. Beide Defizite sind in unserem Mediensystem strukturell verankert. Wenn sich daran nichts ändert, wird sich das Siechtum der Mainstreammedien fortsetzen. Und der Journalismus, wie wir ihn kannten, wird bald der Vergangenheit angehören.
Aus der Verlagsankündigung (Weitere Infos , auch Kritische Stimmen s.u. weiterlesen): „Panama Papers“ ist die Geschichte des größten Leaks aller Zeiten. Die Quelle ist anonym, die Betroffenen sind alles andere als das. Alles beginnt in München. Zwei junge Reporter erhalten die Daten hunderttausender Briefkastenfirmen. Darin finden sie die vermögendsten, mächtigsten und reichsten Menschen der Welt. Die beiden Journalisten folgen den Spuren – mithilfe von 400 Reportern aus 80 Ländern – und stoßen auf die versteckten Milliarden von Präsidenten, Verbrechern und ganz normalen Superreichen.
"In den Medien muss sich 'fast alles' ändern." Mit diesen Worten brachte der Soziologe Hauke Brunkhorst vor einem Jahr im Telepolis-Interview auf den Punkt, was kritische Mediennutzer seit geraumer Zeit ansprechen: Die Verwerfungen in den Medien sind gewaltig.
Fisks Bericht ist ein dramatisches, bedrückendes, aber zugleich auch zutiefst politisierendes Beispiel für engagierten Journalismus. Seine persönliche Haltung und seine Betroffenheit sind in jedem Satz spürbar. Zugleich will er die Schuldigen namhaft machen und so der Weltöffentlichkeit die Hintergründe von Krieg und Gewalt im Libanon erklären. Erstmals erscheint nun Fisks Reportage über eines der grässlichsten Verbrechen der vergangenen Jahrzehnte in deutscher Übersetzung.
Schmidt, Brandt, Augstein, Prinz Charles, Lambsdorff, Strauß, Barzel und Co. Spiegel-Journalist Dirk Koch, der die Flick-Affäre aufdeckte, plaudert aus dem Nähkästchen und liest seinen heutigen Kollegen die Leviten. Die Gegenseite wird frech.