Mit dem österreichischen jüdischen Marxisten Bruno Frei unterwegs im 20. Jahrhundert

Bruno Frei (1897–1988) hat sich in jungen Jahren vom jüdisch-orthodoxen Boden seiner von Bratislava nach Wien übersiedelten Familie, die in ihm einen künftigen Rabbi gesehen hat, emanzipiert. Vom Wien mit seiner Sozialdemokratie ist Bruno Frei nach Berlin gegangen, wurde dort als aktiver Marxist-Leninist Mitglied der Komintern und hat als solches im Auftrag der Internationalen Arbeiterhilfe die Zeitung „Berlin am Morgen“ (1929–1933) geleitet.

ISBN 978-3-86464-259-3 1. Auflage 20.01.2024 22,80 € Portofrei Bestellen (Buch)

Nach der Machtergreifung der Nazis flüchtete er nach Prag, wo er nun die antifaschistische Wochenschrift „Der Gegenangriff“ redigierte. Im Asyl in Mexiko, wohin ihm 1941 – nach zwanzigmonatiger Haft im Konzentrationslager Vernet – die Ausreise gelang, organisierte er das „Freie Deutschland“ und das „Freie Österreich“. 1947 kehrte Bruno Frei nach Wien zurück, wo er als Mitarbeiter der Kommunistischen Presse u.a. als Korrespondent aus China tätig wurde. 

Seine wissenschaftlich recherchierten Erzählungen beginnen bei der Habsucht als „Wurzel allen Übels“ und zeigen die Möglichkeit auf, diese zu überwinden. Acht separat zu lesende Abschnitte in diesem Buch spiegeln Denken und Wirken von Bruno Frei wider. Für unsere Gegenwart des „Dritten Weltkrieges in Raten“ (Papst Franziskus) von besonderem Interesse sind die Texte von Bruno Frei über den „Kommunistenrabbi“ Moses Hess und über Karl Marx „Zur Judenfrage“, in denen seine antizionistische Parteinahme deutlich wird.

Bruno Frei setzte sich für das Wohl aller Menschen ein und am Ende seines Lebens konnte er sich mit dem zu seinen Vorfahren gehörenden Heinrich Heine (1797–1856) sagen: „Doch fall ich unbesiegt, und meine Waffen / Sind nicht gebrochen“.

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Bruno Frei auf Wikipedia

REZENSION: Hochinteressante Monographie über einen jüdischen Marxisten: (...) Dessen Lebenslauf und Vielseitigkeit garantiert eine breite Leserschaft; es werden nämlich auch Einblicke in die persönlichen und/oder literarischen Beziehungen von Bruno Frei zu Martin Buber, Josef Dietzgen, Ernst Fischer, Friedrich Heer, Otto Heller, Bruno Kreisky, Patrice Lumumba, Albert Massiczek, Willi Münzenberg, Karl Renner und Anni Seipel geboten. Zusätzlich sind vier Originaltexte von Bruno Frei nachgedruckt: über den Anarcho-Kommunismus Ernst Fischers, über traumatisierende Schuldgefühle bei jüdischen KZ-Überlebenden, über die sieben Kehrtwendungen des Moses Hess sowie über des Propheten Jesaja «Gesicht» (Ahnung), wonach die Schwerter zu Pflugscharen gemacht werden, kein Volk wider ein anderes das Schwert erheben und niemand lernen wird, Kriege zu führen (Altes Testament, Jes II, 5). Dass der Autor beim zuletzt erwähnten Originaltext sich nicht entgehen lässt, den gegenwärtigen Papst Franziskus zu erwähnen, der in unserer von Brutalitäten beherrschten Welt bedingungslos Partei für Migranten und Flüchtlinge im Geiste Jesajas ergreife, zählt zum Geist der ganzen Monografie Oberkoflers, der auch – mit einer entgegengesetzten Wertung – Olaf Scholz und Annalena Baerbock erwähnt. Von Hermann Klenner Rosa Luxemburg Stiftung 22.05.2024

Friedensbücher des österreichisch jüdischen Kommunisten Bruno Frei in einer erhofften Zeitenwende – Teil 2 und Schluss Zeitung der Arbeit 04.03.2023

Friedensbücher des österreichisch jüdischen Kommunisten Bruno Frei in einer erhofften Zeitenwende – Teil 1 Zeitung der Arbeit 02.03.2023

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Erstellt: 10.03.2025 - 08:56  |  Geändert: 10.03.2025 - 09:26