internationales literaturfestival berlin (Medienpräsenz)

Die Festivalstimmung reicht bis in den Herbst hinein, wenn sich die preisgekrönte indische Autorin und Aktivistin Arundhati Roy mit ihrem ersten Memoir auf neues literarisches Terrain begibt. In »Meine Zuflucht und mein Sturm« rekapituliert Roy nicht nur ihr eigenes bewegtes Leben, sondern auch die politischen Verwerfungen ihrer Heimat und reflektiert zugleich das besondere Verhältnis zu ihrer Mutter.

Weltweiten Ruhm erlangte Roy gleich mit ihrem Debütroman »Der Gott der kleinen Dinge« für den sie unter anderem den Booker Prize erhielt. Ihre internationale Bekanntheit nutzte sie fortan auch für ihr politisches und humanitäres Engagement – als scharfe Kritikerin der indischen Regierung droht ihr die Haft. Schon 2009 warnte sie auf dem ilb in ihrer eindrücklichen Eröffnungsrede vor der Aushöhlung demokratischer Systeme durch neoliberale Marktlogiken und politische Unterdrückung. Die Hinwendung zum Memoir, einem Genre, das das Persönliche im Kontext gesellschaftlicher Entwicklungen beleuchtet, scheint da nur folgerichtig. »Man will nur staunen über diese Beharrlichkeit aufzubegehren, und über die poetische Kraft, mit der sie dies tut. Beides zusammen verleiht ihr eine einmalige Größe«. [SPIEGEL]

Mit Arundhati Roy
Es moderiert Priya Basil

59:10

Für seinen autofiktionalen Roman mit poetischer, oft mythischer Bildsprache, der generationenübergreifenden Geschichte einer türkischen Einwander:innenfamilie, wurde Dinçer Güçyeter mit dem Preis der Leipziger Buchmesse 2023 ausgezeichnet. Der Gedichtband »Mein Prinz, ich bin das Ghetto« des Peter-Huchel-Preisträgers für Lyrik 2022 widmet sich ebenfalls der Suche nach den Wurzeln der eigenen Herkunft und dem Geflecht familiärer Bindungen. In Lesung und Gespräch stellt der Autor seine Lyrik und Prosa vor.