Alte Schmiede (Medienpräsenz)

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Der einstige Hilfsarbeiter, Maschinist, Stanzer und Packer Ludwig Fels (1946–2021) reüssierte in den 70er Jahren als hochbegabter »Arbeiterdichter«. Sich aus der Welt deformierten Lebens, der psychosozialen Misere mit expressionistischer Wucht und kühnen Metaphern herauszusprengen, war für ihn ein Akt purer Notwendigkeit. Man merkt sie dem Werk, von der Lyrik bis zu den Romanen, an. Doch die Entfremdung von Sprachlosigkeit und Gewalt hob die innere Fremdheit nicht auf – sie verstärkte sie. Auch die Literatur bot keine Heimat. Noch die Erkenntnis des (Selbst)Betrugs der »schönen Worte« bedient sich der »schönen Worte«.