International (Medienpräsenz)

1:39:09

Neben einer kurzen Einleitung von mir enthält es den kompletten Mitschnitt einer Präsentation des neuen Buches von Prof. Helga Baumgarten "Kein Frieden für Palästina. Der lange Krieg gegen Gaza Besatzung und Widerstand", welches vor kurzem beim Promedia Verlag herausgebracht worden ist. Es enthält einen ganz ausgezeichneten Überblick über den israelisch-palästinensischen Konflikt seit der Vertreibung eines Großteils der palästinensischen Bevölkerung ("Al Nakba") im Zuge der Gründung des Staates Israel im Jahr 1948, über die Annektierung sämtlicher palästinensischer Gebiet 1967 und den gescheiterten "Oslo-Friedensprozess". Auch die aktuellen Konflikte in und um Gaza sowie in Jerusalem (Sheikh Jerrah, Silwan) werden behandelt. Eine Muss-Lektüre für alle an Palästina interessierte Personen.

46:04

Wir haben soeben eine neues Video auf unserem You Tube Kanal veröffentlicht. Ich führe dort mit unserem Iranexperten Prof. Heinz Gärtner ein ausführliches Gespräch, in dem wir vor allem zwei Themen behandeln: den durch den Tod der Kurdin Mahsa Jina Amini ausgelösten Aufstand gegen das islamistische Regime sowie die Chancen der Verlängerung des JCPOA. Dass hier durchaus ein gewisser Zusammenhang besteht, kommt im Gespräch mehr zum Ausdruck. Die zunächst von den USA und danach auch von Europa verhängten Sanktionen gegen den Iran haben eine schwerwiegende und lange anhaltende Wirtschaftskrise ausgelöst. Auch wenn es bei dem aktuellen Aufstand gegen das islamistische Regime um wichtige andere Fragen wie Achtung der Menschenrechte, Demokratie, Emanzipation geht, so ist die Verarmung immer größerer Anteile der Bevölkerung sicherlich auch ein Motor der Revolte. Wir kommen im Zuge des Gespräches auch auf die erfolgreiche Revolution gegen das Schahregime im Jahre 1979 zu sprechen und konstatieren einige Ähnlichkeiten, vor allem bezüglich der diversen politischen Forderungen. Vereinfacht könnte man als den gegenwärtigen Aufstand durchaus auch als Fortsetzung der Revolution von 1979 betrachten.

Zum JCPOA kommen wir zur Einschätzung, dass angesichts des Ukrainekrieges die entscheidenden Akteure sich wohl kaum in absehbarer Zeit auf eine neue Vereinbarung einigen werden. Zudem ist durch die Amtsübernahme einer neuen radikalen Regierung in Israel zusätzlicher Druck in Richtung einer schärferen und militanteren Vorgangsweise zu erwarten. In diesem Zusammenhang erwähnen wir auch die aktuelle Buchveröffentlichung von Prof. Gärtner, welche sich vor allem mit der Rolle der USA bei diesem Konflikt befasst:   "Die USA, der Iran und das Nuklearabkommen"

Zusammenfassend also ein sehr informatives Gespräch mit einem der wenigen europäischen Experten, der sich bemüht, fair und unvoreingenommen die Positionen aller Konfliktparteien zu analysieren.

50:13

Soeben haben wir ein neues Video auf unserem YouTube Kanal veröffentlicht. Ich führe dort ein ausführliches Gespräch mit unserem Redaktionsmitglied Prof. Heinz Gärtner über den Iran. Dieser hat vor kurzem beim Nomos Verlag das Buch "Die USA, der Iran und das Nuklearabkommen" herausgebracht. Er behandelt dort ausführlich den 2015 abgeschlossenen und sodann im Mai 2018 einseitig von den USA aufgekündigten "Joint Comprehensive Plan of Action" sowie auch die - bislang leider ergebnislosen - Versuche Europas zu einer Erneuerung dieses wichtigen Vertrages. Zum besseren Verständnis mancher politischer und historischer Hintergründe beschreibt er auch die bilateralen Beziehungen bis zurück in die Kolonialzeit. Dies ist insofern wichtig und zweckdienlich, da es auch in früheren Jahren, wie z.B. bei dem von den USA gemeinsam mit Großbritannien im Jahr 1953 orchestrierten Sturz des iranischen Ministerpräsidenten Mohammed Mossadegh, zu gravierenden Konflikten gekommen ist. Gärtner schätzt die Chance auf ein neues Abkommen gegenwärtig auf bestenfalls 50:50 ein, obwohl es seiner Überzeugung nach "keine vernünftige Alternative zu dem Nuklearabkommen" gibt (Seite 226).

Wir besprechen auch die seit dem September des Vorjahres anhaltenden massiven Demonstrationen gegen das herrschende Regime, wobei Heinz Gärtner, der in den vergangenen Jahren mehrfach im Iran gewesen ist, zuletzt noch während der laufenden Proteste, seine Überzeugung zum Ausdruck bringt, wonach die überwiegende Mehrheit der iranischen Bevölkerung mit der massiven Kritik am System übereinstimmt, weit mehr als sich aktuell an den Demonstrationen beteiligen. Ein baldiger Sturz des Regimes scheint ihm jedoch eher unwahrscheinlich.

Schließlich besprechen wir auch die von China vermittelten Annäherungen zwischen Iran und Saudi Arabien. Gärtner begrüßt diese, bedauert aber, dass diese nicht von Europa zustandegebracht worden seien. Seiner Überzeugung nach hätte eine derartige Möglichkeit bestanden, leider hat sich Europa mit seiner sehr stark an die US-amerikanische Haltung angepassten Position dieser Chance begeben.