Wie viele Bomben braucht es, bis eine Gesellschaft zusammenbricht? Sophia Dafinger untersucht eine Gruppe sozialwissenschaftlicher Experten in den USA, für die der Zweite Weltkrieg ein großes Forschungslaboratorium war. Der United States Strategic Bombing Survey bildet den Ausgangspunkt für die Frage, wie die Lehren des Luftkriegs nach 1945 von den Experten des Luftkriegs formuliert, verbreitet, aber dann auch wieder vergessen wurden. Dafingers Beitrag zu einer modernen Gewalt- und Konfliktgeschichte des 20. Jahrhunderts thematisiert die Rolle der Wissenschaften in demokratischen Staatswesen – eine Geschichte, deren Auswirkungen bis in unsere Gegenwart reichen.
Sophia Dafinger arbeitet als Akademische Rätin a. Z. am Lehrstuhl für Neuere und Neueste Geschichte der Universität Augsburg. Sie erforscht und lehrt die Geschichte des Nationalsozialismus, die Geschichte des Wissens und der Wissenschaften im 20. Jahrhundert sowie die Geschichte der Solidarität. (Stand: 2020)