Die Naturalisierung der Ungleichheit. Ein neues Paradigma zum Verständnis peripherer Gesellschaften. Von Jessé Souza

Das Buch leistet einen grundlegenden Beitrag zur Globalisierungsdebatte, indem es dem Autor gelingt, eine theoretische Alternative zu den vorherrschenden Paradigmen der Modernisierungstheorie herauszuarbeiten.Die vorliegende Studie von Jessé Souza, ursprünglich als Habilitationsschrift für die Universität Flensburg geschrieben, stellt den anspruchsvollen Versuch dar, die Idee der peripheren Ungleichheit zu kritisieren, indem sie als Bestandteil des klassischen, längst überfälligen Modernisierungsparadigmas präsentiert wird.

ISBN 978-3-531-15430-5     44,99 €  Portofrei     Bestellen

Nach dem klassischem Erklärungsschema werden periphere Gesellschaften, also solche, die sich am Rande der kapitalistischen Kernländer des Westens befinden, als Entwicklungsstufen auf einem Modernisierungspfad verstanden, der in die einzige Richtung eines institutionellen Komplexes von kapitalistischer Marktwirtschaft und verfassungsrechtlich garantierter Demokratie und Gleichheit weist. Gegen dieses Erklärungsmodell möchte Jessé Souza nun aber nicht nur das inzwischen bereits hinlänglich ausgearbeitete Alternativmodell einer multiplen Moderne in Stellung bringen, vielmehr setzt er sich zum Ziel, ein solches Alt- nativmodell weit über den bisherigen Stand hinaus gesellschaftstheoretisch auszuformulieren, indem er sich zugleich des Mittels der moralischen Hermeneutik Charles Taylors und der Konzeption unterschiedlicher Kapitalsorten von Pierre Bourdieu bedient. Auf diese Weise entsteht im Zuge der Arbeit eine komplexe, höchst originelle, wenn auch vielleicht noch nicht in allen Aspekten durchdachte Theorie multipler Entwicklungspfade der Moderne, in der sich je nach lokaler Ausgangslage und kultureller Tradition die grundlegenden Prinzipien der Arbeit und Authentizität auf der einen Seite, der Gleichheit und Ungleichheit auf der anderen Seite auf je spezifische, einzigartige Weise mischen.

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Der Autor:

Dr. Jessé Souza ist ordentlicher Professor für Soziologie an der Bundesuniversität von Juiz de Fora, Brasilien, und Leiter des CEPEDES (Ungleichheitsforschungszentrum der Univ. Juiz de Fora), wo er das Forschungsprojekt zur "sozialen Grammatik der peripheren Ungleichheit" koordiniert.

 

Erstellt: 14.02.2020 - 08:15  |  Geändert: 14.09.2022 - 12:05