Werktage. Der Lebensroman eines französischen Arbeiters. Von Georges Navel

Meine Mutter war siebenundvierzig Jahre alt, als ich zur Welt kam. Für mich war sie stets die Mutter, eine Frau, bei der es nicht auf Schönheit ankommt, sondern nur auf Güte, Wärme, auf die Hand, die Schnitten verteilt. Ich war ihr Dreizehntes. Mir kam sie immer wie eine Sechzigjährige vor, so wie alle alten Frauen des Dorfes, die rüstigen und tätigen Mütter; niemals hätte ich sie den zahnlosen, mürrischen Großmüttern gleichgestellt, die den lieben langen Tag mit ihren knotigen Händen im Schoß dasaßen.

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"1945 erschien sein erstes autobiographisches Buch „Travaux“, in dem er von den Jahren als herumziehender Arbeiter berichtet. Es schließt mit der Bilanz: „Es gibt eine Traurigkeit des Arbeiterdaseins, von der nichts heilt als die Teilnahme am politischen Leben. Ich fühlte mich in Übereinstimmung mit meiner Klasse.“ Für das Buch erhielt er 1946 den Literaturpreis „Prix Sainte-Beuve“. 

Georges Navel auf Wikipedia

 

Erstellt: 12.01.2020 - 10:38  |  Geändert: 08.08.2021 - 11:17