Die Kommune der Faschisten. Gabriele D'Annunzio, die Republik von Fiume und die Extreme des 20. Jahrhunderts. Von Kersten Knipp

"Fiume ist ein Leuchtturm, erstrahlend inmitten eines Meeres der Niederträchtigkeit." Gabriele d'Annunzio

Im September 1919 besetzen 2500 Freischärler unter der Führung des Exzentrikers, Dichters und Kriegshelden Gabriele D'Annunzio eine kleine, kroatische Küstenstadt und errichten dort auf den Trümmern des Habsburgerreichs die Republik von Fiume. Hier führen sie ein bizarres Spektakel antagonistischer Elemente auf: Militärparaden, Fackelzüge und Kriegsverherrlichung, vereint mit einem nicht abreißenden Happening von freier Liebe, Drogen und FKK. Die Republik von Fiume bildet den Auftakt zu einem Jahrhundert der Gewalt.

ISBN 978-3-8062-3914-0     vergriffen

Sie wird zum ästhetischen Laboratorium des Faschismus und zu einem frühen Ort der "counter culture" von 1968. In seinem historischen Essay beschreibt Kersten Knipp, wie sich all diese widersprüchlichen Aspekte zu einem gefährlichen, massenpsychotischen Populismus verbinden, und zeigt auf, wie sich an dieser erstaunlichen Episode der Beginn der Wege und Irrwege des 20. Jahrhunderts abzeichnet.
Wie ein Wetterleuchten kündigt die Republik von Fiume 1919 mit einer bizarren Mischung aus Alternativkultur - lange Haare, Kokain, endlose Feste - und militaristischer Gewaltverherrlichung das Zeitalter der Extreme an. Episodenreich und spannungsgeladen schreibt Kersten Knipp über die Verschmelzung von Futurismus, Anarchie und Proto-Faschismus.

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Inhalt und Leseprobe

Der närrische Nationalist. Gabriele d’Annunzio und die Republik von Fiume: Kersten Knipps »Die Kommune der Faschisten« Von Ambros Waibel → Junge Welt 05.07.2019

Der Autor:

Kersten Knipp, geb. 1966, ist Publizist und Journalist. Er ist freier Politik-Redakteur bei der Deutschen Welle, arbeitet für den Deutschlandfunk und andere Sender der ARD und ist Autor u. a. für die Neue Zürcher Zeitung. Seine Schwerpunkte sind die Zeitgeschichte sowie Politik in Nahost und der arabischen Welt.

 

Erstellt: 30.03.2019 - 06:03  |  Geändert: 16.04.2024 - 07:24

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