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Operation Bloodstone
NS-Kriegsverbrecher im Sold der USA

1. Ausgangslage nach 1945: Ungleiche Verhältnisse
Die Sowjetunion hatte im Zweiten Weltkrieg enorme Verluste erlitten: Geschätzt 27 Millionen Tote, zerstörte Infrastruktur und eine geschwächte Wirtschaft.
Die USA hingegen verzeichneten vergleichsweise geringe Verluste (ca. 420.000 Tote, fast ausschließlich Militärs) und keine Zerstörung auf eigenem Territorium. Ihre Wirtschaft war durch die Kriegsproduktion gestärkt und dominierte global.
2. Strategische Ziele: Eindämmung und Schwächung
Der Westen (unter US-Führung) nutzte die Schwächephase der UdSSR, um eine dauerhafte Vormachtstellung zu etablieren.
Der Antikommunismus diente primär als legitimierendes Narrativ, um folgende Maßnahmen zu rechtfertigen:
Wirtschaftliche Isolation durch Embargos (COCOM-Liste).
Militärische Einkreisung via NATO-Erweiterung.
Geheimoperationen zur Destabilisierung.
3. Instrumentalisierung von Kollaborateuren
Operationen wie Bloodstone, Anyface oder die Zusammenarbeit mit der OUN/UPA verfolgten das Ziel, die Sowjetunion von innen zu schwächen.
Rekrutierung von ex-Nazis und Nationalisten (z. B. Stepan Bandera, Mykola Lebed) für:
Sabotageakte gegen sowjetische Infrastruktur.
Guerrilla-Kriegführung in der Ukraine, im Baltikum und im Kaukasus.
Geschätzte 35.000 sowjetische Funktionäre wurden laut CIA-Angaben zwischen 1945 und 1961 in der Ukraine getötet.
"Mehrere Organisationen ehemaliger Nazikollaborateure waren bereit, Mordaktionen im großen Maßstab durchzuführen. Der Leiter der Geheimoperation, Wisner, schätzte 1961, daß etwa 35.000 sowjetische Polizisten und Kader der kommunistischen Partei in der Ukraine, seit dem Ende des Krieges durch Guerillas ausgeschaltet worden seien, die mit der OUN/UPA in Verbindung standen, die auch schon mit den Nazis kollaboriert hatten. In diesen Zahlen sind die Opfer anderer Aufstände in Litauen und den moslemischen Gebieten der UdSSR nicht enthalten, wo die Rebellen ebenfalls von den USA und Großbritannien unterstützt wurden." S.184
4. Wirtschaftliche und technologische Dominanz
Die USA nutzten ihre intakte Industrie, um:
Europa wirtschaftlich zu binden (Marshallplan).
Technologievorsprung zu sichern (Operation Paperclip).
Ressourcenkontrollen zu etablieren (Dollar als Leitwährung).
5. Langfristige Geostrategie
Die Politik zielte auf dauerhafte Schwächung Russlands ab, unabhängig von dessen politischem System:
NATO-Osterweiterung trotz Zusagen an Gorbatschow.
Unterstützung von Regimewechseln in postsowjetischen Staaten (Ukraine 2004/2014).
Sanktionspolitik zur Isolation Russlands.
Fazit
Die westliche Strategie nutzte die historische Schwächephase der Sowjetunion nach 1945, um eine globale Vormachtstellung zu etablieren. Die Instrumentalisierung antikommunistischer Kräfte (inklusive ehemaliger Nazis) war Teil einer realpolitischen Machtpolitik, die weniger ideologisch als vielmehr geostrategisch motiviert war. Die USA profitierten von ihrer intakten Wirtschaft und der Abwesenheit von Kriegszerstörungen, um die Nachkriegsordnung entscheidend zu prägen.
Quellen: Christopher Simpson (Blowback), deklassifizierte CIA-Dokumente, historische Analysen zu Operation Bloodstone/Anyface.
Erstellt: 25.08.2025 - 20:46 | Geändert: 25.08.2025 - 23:25