Schweizer Kapitalismus
Erfolgsmodell in der Krise

In der bürgerlichen Öffentlichkeit ranken sich viele Mythen um die Schweiz: etwa, dass die Schweiz eine mustergültig demokratische Insel sei, die von den Stürmen auf den Weltmärkten unberührt bliebe. Doch die tiefe Einbettung der Schweiz in den globalen Kapitalismus hat nicht nur zur Steigerung ihres Wohlstands beigetragen - sie ist auch verantwortlich für gravierende Ungleichheit, Bankencrashs und den Aufstieg der politischen Rechten.
Um diese Entwicklungen zu verstehen, ist eine fundierte Analyse der Architektur des Schweizer Kapitalismus unabdingbar. Vor diesem Hintergrund analysieren die Autor: innen der hier versammelten Beiträge dessen politökonomische Entstehung und Entwicklung, beleuchten die Praxen staatlicher Politik, fragen unter anderem nach Klassenstruktur, Funktionen des Migrationsregimes sowie Entwicklungen der Natur- und Geschlechterverhältnisse.
Mit Beiträgen u. a. von Franco Cavalli, Ueli Mäder, Mascha Madörin und Georg Kreis.
Inhaltsverzeichnis und Leseprobe des Verlags
INTERVIEW: Die Schweiz ist reich – aber nicht gerecht: Die Schweiz ist eines der wohlhabendsten Länder der Welt. Doch wie ein neuer Sammelband darlegt, haben die meisten seiner Bürger kaum was davon: Wenn über die Schweiz gesprochen wird, sind »Reichtum« und »Neutralität« oft die ersten Schlagworte, die fallen. Die verschwiegenen Schweizer Banken oder Briefkastenfirmen sind vielen ein Begriff. Gleichzeitig versteht sich die Schweiz als eine am Weltgeschehen unbeteiligte Oase. Dieses widersprüchliche Bild durchleuchtet der Sammelband Schweizer Kapitalismus. Erfolgsmodell in der Krise. Im Interview sprechen die Herausgeber Arman Spéth, Dominic Iten und Lukas Brügger darüber, warum das Bild der neutralen, humanitären Schweiz ein Mythos ist und was die Spezifik des Schweizer Kapitalismus ausmacht. Jacobin 11.04.2025
AUSZUG: Nützliche Neutralität: Vorabdruck. Politisch stand die Schweiz immer auf der Seite des höchsten Profits. Über den kleinstaatlichen Opportunismus der Alpenrepublik: In diesen Tagen erscheint im Mandelbaum-Verlag der von Arman Spéth, Dominic Iten und Lukas Brügger herausgegebene Sammelband »Schweizer Kapitalismus. Erfolgsmodell in der Krise«. Wir veröffentlichen daraus redaktionell gekürzt und mit freundlicher Genehmigung von Herausgebern und Autor den Beitrag »Die Schweizer Neutralität als kleinstaatlicher Opportunismus« von Dominic Iten. junge Welt 26.02.2025
Erstellt: 16.04.2025 - 08:27 | Geändert: 16.04.2025 - 08:46