1000 Sprachen - 1000 Welten
Wie sprachliche Vielfalt unser Menschsein prägt
Woran denken Sie, wenn Sie das Wort "blubber" hören, und wie würden Sie die Farben der untergehenden Sonne am Himmel beschreiben? Wir neigen zu der Annahme, dass alle Sprachen auf der Welt Ideen und Objekte auf die für uns natürliche Weise beschreiben. Beim genauen Hinsehen erkennen wir jedoch, dass das nicht immer der Fall ist und dass die Sprecher verschiedener Sprachen die Welt buchstäblich anders sehen.
Denn jeder Sprachraum hat eine einzigartige Vorstellung von Zeit, Raum, Farbe und sogar Geruch. Auf einer spannenden Reise rund um den Globus erklärt Caleb Everett, was uns die sprachliche Vielfalt über die menschliche Kultur verrät und wie sie unser Verständnis vom Menschsein bereichert.
Inhaltsverzeichnis und Leseprobe des Verlags
Was verloren geht: Sprachen lernen fällt vielen Menschen schwer, gerne nutzen sie deshalb KI-gestützte Übersetzungen. Die ermöglichen eine einfache Verständigung. Was dabei aber verloren geht ist echtes Verstehen, mahnt Caleb Everett. Denn jede Sprache bietet auch eine eigene Weltsicht. Über 7.000 Sprachen werden aktuell gesprochen. Der Linguist stellt in seinem Buch das „Ausmaß der sprachlichen und der damit verbundenen kognitiven Vielfalt“ vor. Eine Vielfalt, die gerade in rasantem Tempo schwindet. Sprachen lernen fällt vielen Menschen schwer, gerne nutzen sie deshalb KI-gestützte Über- setzungen. Die ermöglichen eine einfache Verständigung. Was dabei aber verloren geht ist echtes Verstehen, mahnt Caleb Everett. Denn jede Sprache bietet auch eine eigene Weltsicht. [Podcast 7:03; Skript zur Sendung] Von Volkart Wildermuth Deutschlandfunk 12.03.2025
Der Autor
Caleb Everett, Kognitionswissenschaftler, beschäftigt sich in seiner Forschung mit den Überschneidungen von Sprache, Denken und Verhalten. Der Professor für Anthropologie und Psychologie, Universität Miami, forschte größtenteils in Amazonien, wo er auch aufgewachsen ist. "A Myriad of Tongues" wurde von der Association of American Publishers mit dem PROSE-Preis ausgezeichnet und vom New Statesman zu einem der besten akademischen Bücher des Jahres 2023 gewählt. Everetts Forschungsergebnisse wurden in zahlreichen Fachzeitschriften veröffentlicht, darunter PNAS, Philosophical Transactions of the Royal Society, Language sowie Cognitive Neuropsychology.
Der Übersetzer
Nikolaus de Palézieux studierte Musik- und Kunstgeschichte. Er arbeitete lange für den Rundfunk und veröffentlichte eigene Bücher zur Musikgeschichte, die auch übersetzt wurden. Er gewann den Hamburger Übersetzerpreis 2007.
Erstellt: 24.03.2025 - 07:35 | Geändert: 24.03.2025 - 07:54