Seniorendemokratie
Die Überalterung der Gesellschaft und ihre Folgen für die Politik
Welche Folgen hat die dramatische Überalterung der Gesellschaft für unsere Demokratie? Werden einige wenige wohlsituierte »Best Ager« und »Silver Surfer« die politische Partizipation an sich reißen und eine Wutbürger-Interessenvertretung betreiben, die nur die Bedürfnisse ihrer Altersgruppe im Blick hat? Oder erfüllt sich die demokratische Hoffnung auf eine erweiterte und intensivierte politische Beteiligung der Seniorinnen und Senioren, die allen Generationen zugutekommt?
Damit letzteres gelingt, so Emanuel Richter, müssen die herrschenden Altersbilder kritisch durchdacht, die soziale Spaltung im Kreis der Senioren vermindert und die spärlichen Beteiligungsangebote phantasievoll erweitert werden. Demokratie statt Demenz lautet die Devise.
REZENSION: Welche Möglichkeiten der Partizipation bieten sich in einer alternden Gesellschaft an? Emanuel Richter macht deutlich, dass nur unter bestimmten Bedingungen – sozial, ökonomisch, kulturell und politisch – ein greifbarer demokratischer Gewinn erzielt werden kann. Sofern vermieden werden soll, dass v.a. die materiell bessergestellten, besser gebildeten, einkommensstarken und meist auch gesünderen Senior*innen von einer solchen Beteiligung profitieren, bedarf es einer „erheblich ausgeweiteten, wohlfahrtstaatlichen Gleichheitspolitik zugunsten der von Armut betroffenen und von Ausgrenzung bedrohten Senioren“ (S. 15). Damit spricht der Autor insbesondere die weiblichen Mitglieder der Altersgruppe und die Senior*innen mit Migrationshintergrund an. Von Ansgar Klein BBE 10.09.2020
Altern als demokratischer Gewinn: Das Alter ist tückisch – wer definiert es überhaupt, welche Zuschreibungen existieren und welche Rollenmodelle hält diese Lebensphase in einer Gesellschaft bereit, deren »Leitbild eine allseits praktizierte Alterslosigkeit« ist? Wo und wie werden alte Menschen in der Politik sichtbar? Diese Fragen wirft der Aachener Politikwissenschaftler Emanuel Richter in seinem Buch Seniorendemokratie. Die Überalterung der Gesellschaft und ihre Folgen für die Politik auf. Von Frauke Hamann Frankfurter Hefte 01.09.2020
REZENSION: Demokratie statt Demenz lautet die Devise des Politologen Emanuel Richter. Ältere Menschen machen die Mehrheit der Wahlberechtigten in Deutschland aus – daher sollten sie sich auch breiter politische engagieren. In seinem neuen Buch „Seniorendemokratie“ analysiert Richter, wie dies gelingen könnte. [Podcast 7 Min.] Von Christina Janssen Deutschlandfunk 15.06.2020
Weitere Pressestimmen
»Richter verbindet in seinem Buch empirische mit theoretischen Dimensionen, man findet gleichermaßen umfassende statistische Daten zur Untermauerung seiner Thesen wie weitreichende, das Themenfeld souverän über Fächergrenzen hinweg überblickende theoretische Reflexionen.« Samuel Salzborn taz. die tageszeitung 01.08.2020
»[Emanuel Richter lenkt] den Blick auf das politische Engagement Älterer und damit auf Ältere als handelnde politische Subjekte, die nicht lediglich Adressat*innen wohlfahrtsstaatlicher Seniorenpolitik sind.« Silke van Dyk Soziopolis
Der Autor
Emanuel Richter ist Professor am Institut für Politische Wissenschaft der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen.
Erstellt: 28.11.2024 - 06:44 | Geändert: 28.11.2024 - 07:16