Wie ein wilder Gott

Nach "Der letzte Sommer in der Stadt" der neue Roman von Gianfranco Calligarich - über Afrika, Eroberer und unermessliche Gier.
"Ein gut siebzigjähriger Nichtstuer", der pensionierte Präsident der Geographischen Gesellschaft, schaut 1933 vom Fenster seiner Villa in Rom auf eine Gartenmauer. An ihr ziehen wie auf einer Leinwand die Bilder sowohl seines eigenen Lebens als auch die des berühmten italienischen Afrikaforschers Vittorio Bottego (1860 bis 1897) vorbei.
Bottego hat auf mehreren gewagten Expeditionen das weitgehend unbekannte Abessinien und die Flüsse Juba und Omo entdeckt, auf denen Gold, Marmor und Elfenbein transportiert wurden. Sein Leitspruch war der aller Eroberer: "Zerstören oder zerstört werden."
Im melancholischen Ton des Beobachters und mit beißender Ironie erzählt der selbst in Asmara geborene Calligarich von der erschreckend aktuellen Gier nach Reichtum und der Gefährlichkeit von Macht.
Inhaltsverzeichnis und Leseprobe des Verlags
Vittorio Bottego auf Wikipedia
Der Forscher Vittorio Bottego wurde für immer verschlungen von seinem geliebten Afrika Gianfranco Calligarich berichtet in seinem Roman «Wie ein wilder Gott» vom Scheitern des italienischen Kolonialismus und über ein Afrika, das zwischen Grossmächten aufgeteilt wird. Leider fehlt es seiner Erzählerfigur an Phantasie für diesen grossen Stoff. Von Paul Jandl Neue Zürcher Zeitung 15.10.2024
Buchkritik – „Wie ein wilder Gott“ von Gianfranco Calligarich. Man erfährt u.a. etwas über den Menschen Vittorio Bottego und seine Entwicklung. [Podcast 5:24] Von Sigrid Löffler Deutschlandfunk 10. September 2024
Der Erzähler, der im Amt gealterte Präsident der Italienischen Geografischen Gesellschaft, lässt im Jahr 1933 in seiner Erinnerung die Expeditionen vorüberziehen, die der Offizier Vittorio Bottego von 1892 an in seinem Auftrag in Somalia durchführte. Von Peter Meisenberg WDR 06.09.2024
Der Autor:
Gianfranco Calligarich, geboren 1947 in Asmara, Eritrea, stammt aus einer Triestiner Familie. Er wuchs in Mailand auf, bevor er nach Rom zog, wo er als Journalist und Drehbuchautor arbeitet. 1994 gründete er das Teatro XX Secolo. 2022 erschien bei Zsolnay sein weltweit übersetzter Roman Der letzte Sommer in der Stadt.
Erstellt: 09.11.2024 - 07:54 | Geändert: 09.11.2024 - 08:16