Abkehr
Ein Hafttagebuch
„Niemand kommt ins Gefängnis, nur weil er seine Meinung geäußert hat? Das mag vor ein paar Jahren noch gegolten haben, aber heute? Ich sitze doch. Und ich hab noch nichtmal meine Meinung geäußert. Hab ich nicht, aber man hat es schon als Meinungsäußerung genommen, was ich mit meinem Gesicht gemacht hab, und hat mich deswegen und aus keinem Grund sonst in die hiesige Anstalt verbracht, so war es doch, oder!"
Erik Werchow findet sich plötzlich inhaftiert, obwohl er nichts getan hat. Nichts? Schreibend erkundet er seinen Weg in die Anstalt hinein, und während er jeden Tag intensiver Persönliches und Politisches notiert und während er lernt, sich im rauhen Gefängnisalltag zu behaupten, wird die Lage im Lande immer dramatischer. Zu seiner Überraschung erlangt er, der Isolierte, draußen Bekanntheit. Menschen beginnen, sich auf ihn zu beziehen. Bald wird er für die Oberen zur ernsten Gefahr ...
Eine Geschichte, so wahr, wie eine Geschichte sein kann, die in naher Zukunft spielt.
Ein Roman gegen den Mainstream: Birk Meinhardt, der zweimal den Egon-Erwin-Kisch-Preis erhielt und die Süddeutsche Zeitung verließ, weil er nicht mehr so schreiben konnte, wie er wollte, hat 2020 seine Begegnung mit der Meinungsfreiheit in Deutschland in dem Bestseller „Wie ich meine Zeitung verlor“ verarbeitet. Jetzt hat er in einem Roman mit dem Titel „Abkehr“ die Erfahrungen eines Ostdeutschen mit der wiedergewonnenen Freiheit nach dem Fall der Mauer geschildert und diesen Roman im Selbstverlag „Vabanque“ veröffentlicht. Von Oskar Lafontaine NachDenkSeiten 21.10.2024
Vom argen Weg der Erkenntnis und von deren möglichen Folgen. "Meinhardts Gegenstand ist dabei, 'was sich seit Zweizwanzig im Lande ausgebreitet' und dem hiesigen Gemeinwesen eine unverkennbare Tendenz hin zum Totalitären verliehen hat – durch teils offen grobschlächtige, teils subtil herbeigeführte politische, gesellschaftliche, mediale, auch strafrechtliche und andere Veränderungen im Koordinatensystem und im Gebälk unserer lebendigen Demokratie, als die gerade vorantreibende Akteure der entsprechenden Prozesse sie gern bezeichnen." Von Hannes Herbst Das Blättchen 07.10.2024
Abkehr von enttäuschten Hoffnungen: Ein Hafttagebuch aus dem Hier und Heute.Über einen, der sich seinen früheren Opportunismus nicht verzeihen kann. Von einem Mann aus dem Osten: Birk Meinhardt Von Heinrich Leitner Hintergrund 25.09.2024
Über den ostdeutschen Zorn: Vor ein paar Wochen schrieb ich über kluge Autoren, die in Deutschland nur in kleinen Nischenverlagen erscheinen können. Und zwar deshalb, weil sie von irgendwem als "rechts" gebrandmarkt wurden. Damit, dass es nur eine einzige gesellschaftlich akzeptierte Denkweise gibt, ob nun die linke oder welche andere auch immer, darf man sich in einer Demokratie nicht abfinden. Auch als Linker nicht, übrigens. Daraufhin bekam ich Post von einem Kollegen. Es gebe Bücher, die in Deutschland überhaupt niemand mehr zu verlegen wage. Er habe so eins geschrieben. Um es herauszubringen, habe er eigens einen Verlag gründen müssen. [hinter der Bezahlschranke] Von Harald Martenstein → Zeit Magazin 28.08.2024
"Ich rieche jede Propaganda": Birk Meinhardt ist ohne Illusion, streitbar und gefasst. "Wer den rätselhaften »Osten« begreifen will, lese dieses Buch, in dem auf präzise Weise ebenso der »Westen« beschrieben ist. Wenn es nicht so ernst wäre, könnte man darüber lachen, wie Politik und Medien – wirklich immer ganz unabsichtlich? – die AfD bestärken, die sie doch bekämpfen wollen. Wie wenig dialektisches Denken da vorhanden ist und welcher Hochmut …" Von Irmtraut Gutschke junge Welt 24.08.2024
Auch hier zu lesen → literatursalon.online 26.08.2024
Der eben erschienene Roman Abkehr von Birk Meinhardt ist das deutschsprachige „Buch der Stunde“, auch wenn sich die sogenannten Leitmedien bis dato zurückhalten, es zu bemerken. Von Irmtraut Gutschke Dahlmanns Bazar
Abkehr vs. Eingliederung: Ein Vergleich der neuen Bücher von Birk Meinhardt und Steffen Mau. Von Michael Meyen Manova 20.08.2024
[Interview] Ost-West-Debatte: „Was jetzt Spaltung heißt, war im Ursprung eine Ausgrenzung“. "Ich denke mir nur, eigentlich ist es ein Buch für den Westen geworden. Er wird in dieser Geschichte in die Tiefen des Aufruhrs geführt, der im Osten herrscht, aber ich habe meine Zweifel, ob er sich dahin führen lassen mag." Birk Meinhardt. [hinter der Bezahlschranke] Von Tomasz Kuriavicz → Berliner Zeitung 03.08.2024
„Abkehr: Ein Hafttagebuch“ von Birk Meinhardt: „Nur das Wagnis verleiht Flügel“. [hinter der Bezahlschranke] Von Birk Meinhardt → Berliner Zeitung 03.08.2024
Der Autor:
Birk Meinhardt, geboren 1959 in Berlin-Pankow. War zunächst Sportredakteur, nach dem Mauerfall Reporter bei der "Süddeutschen Zeitung". Erhielt zweimal den Egon-Erwin-Kisch-Preis. Seit 2012 Schriftsteller. Sein Roman "Brüder und Schwestern" (Hanser, 2013) war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert, sein Erfahrungsbericht "Wie ich meine Zeitung verlor" (Das Neue Berlin, 2020) wurde zum Bestseller. Letzte Veröffentlichung: "Mein Bornholm" (mare, 2022). Für die Veröffentlichung von Abkehr begründete Birk Meinhardt einen eigenen Verlag → Vabanque
Erstellt: 09.10.2024 - 17:15 | Geändert: 22.10.2024 - 09:26