Zugunruhe. Von Levin Westermann

Zugunruhe, das ist die Rastlosigkeit von Vögeln im Vorfeld ihrer Migration, die nächtliche Sehnsucht, das Gefühl, dem Lockruf der Ferne kaum noch widerstehen zu können - was im Umkehrschluss heißt: Nichts hält mehr an diesem Ort, der zusehends unwirtlich wird. Und unwirtlich, geradezu verloren erscheint dem Protagonisten in Levin Westermanns Debütroman die Welt - und was die Menschen in ihrem Fortschrittssturm daraus gemacht haben. Flankiert von Katastrophenmeldungen, von Berichten über Pandemie und Klimakrise, von Weltraumkolonialisierungsträumen, streift er durch Landschaften der Schweiz und Deutschlands, vorbei an Raketenstationen und misstrauischen Blicken, und protokolliert die ungezügelte Zerstörungswut der Menschen, einer Spezies außer Rand und Band, ...

ISBN 978-3-7518-0962-7     22,00 €  Portofrei     Bestellen

... die vergessen hat, dass sie nicht allein ist auf diesem Planeten, dass sie umgeben ist von Leben, und die allen Warnungen zum Trotz nicht aufhört, jenen Sturm noch weiter anzufachen. So erweist sich die Unruhe letztlich als Ausdruck der Verfallsgeschichte von Natur und Kultur, die Westermann am Kipppunkt einzufangen weiß, als ein Aufbegehren im Angesicht des drohenden Untergangs.

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Leseprobe des Verlags

Pressestimmen:

„Keine explizite Anklage, eher ein empathisches Einfühlen in die Geschöpfe, denn „es waren natürlich vor allem die Tiere, die im Wald lebten, die theoretisch ein Bleiberecht auf Lebenszeit haben sollten, welches praktisch jedoch seit Generationen missachtet wurde, von uns, vom Menschen, der konsequent die Verdinglichung des Lebens lebte, der alles zerstörte, was ihn störte im Wald.“ Eine Welt, die kurz vor dem Umkippen steht. Darin ein Ich, das gegen den Untergang anschreibt." [Video oder Podacst 11:45] Von Insa WilkeSWR 29.02.24

Der Autor:

Levin Westermann, 1980 in Meerbusch geboren, studierte an der Hochschule der Künste Bern und lebt als freier Schriftsteller in Biel. 2020 wurde er mit dem renommierten Clemens-Brentano-Preis der Stadt Heidelberg ausgezeichnet, 2021 mit den Schweizer Literaturpreis 2022 mit dem Deutschen Preis für Nature Writing.

Der Autor auf Wikipedia

 

Erstellt: 08.04.2024 - 07:40  |  Geändert: 08.04.2024 - 07:57