Abolitionismus
Ein Reader
»Abolitionismus« bezeichnet sowohl einen theoretischen Ansatz als auch eine politische und soziale Bewegung, die sich für die Überwindung staatlicher Gewaltinstitutionen wie Gefängnis und Polizei einsetzt. In der Tradition des Kampfes gegen die Versklavung Schwarzer Menschen betonen Abolitionist:innen die rassistische Geschichte staatlicher Gewaltapparate und ihre Komplizenschaft mit Formen kapitalistischer Ausbeutung und patriarchaler Unterdrückung. Dieser Band macht erstmals die wichtigsten Stimmen dieser internationalen Diskussion in deutscher Sprache zugänglich.
Mit Texten u. a. von Angela Davis, Michel Foucault, Mumia Abu-Jamal, Ruth Wilson Gilmore, Amna Akbar, Joy James, Klaus Günther, Assa Traoré, Geoffroy de Lagasnerie, Mimi E. Kim, Sarah Lamble, Robyn Maynard und Alex Vitale.
→ Abolitionismus auf Wikipedia
Abolition setzt voraus, dass wir eine Sache ändern: nämlich alles." Weitere Beiträge, Literatur und Aktionen zu Abolitionismus → abolitionismus.org
Eine Welt ohne Polizei und Gefängnisse: Anhänger des heutigen Abolitionismus treten für die Abschaffung von Polizei und Gefängnissen ein. An deren Stelle sollen emanzipatorische Umgangsformen treten, die einen Ausgleich zwischen Opfer und Täter ermöglichen. Kann das funktionieren? Inhaltsverzeichnis: Was ist Abolitionismus? Wer sind die Hauptvertreter dieser Bewegung? Warum Gefängnisse abschaffen und nicht reformieren? Wie soll Gerechtigkeit hergestellt werden? Welche Kritik gibt es am Abolitionismus? Ist Abolitionismus ein zukunftsfähiges Konzept? Von ckr → Deutschlandfunk Kultur 01.08.23
Für die Abschaffung der Übel: Mit insgesamt 21 Beiträgen importieren die kritischen Sozialwissenschaftler*innen Vanessa E. Thompson und Daniel Loick eine wichtige, vor allem in der US-amerikanischen Bewegungslinken geführte Debatte in den deutschsprachigen Kontext. Von Jonathan Eibisch → untergrund-blättle.ch 27.01.23
(...) «Defund the police!» Diese Parole riefen zehntausende Menschen nach der Ermordung von George Floyd im Mai 2020 im US-amerikanischen Minneapolis, bis der Stadtrat tatsächlich vorerst die Auflösung der städtischen Polizeistruktur beschloss. Die Ansätze eines solchen «Abolitionismus» sind schon älter, aber seit 2020 verbreiten sie sich rasant in aktivistischen und wissenschaftlichen Kreisen rund um die Welt. Immer mehr Menschen wird klar, dass die Polizei nur manche schützt und für andere Kriminalisierung und Gewalt bedeutet. Aber was machen wir, wenn wir nicht mehr die Polizei rufen können? Das ist eine der Fragen derjenigen, für die das überhaupt eine sichere Option ist und die sich eine Welt ohne repressive Systeme noch nicht vorstellen können. Von Nora Keller → nd 29.10.2022
Was ist Abolitionismus, Herr Loick? Daniel Loick im Interview mit Friedrich Weißbach → philomag.de 15.07.22
Abolitionismus als intersektionale Intervention. Vanessa E. Thompson im Interview mit Heike Mauer → gender-blog.de 14.07.20
Weitere Pressestimmen:
»[Der] Reader bietet Alternativen zum fatalen Strafsystem.« Volkmar Schöneburg neues deutschland 18.10.2022
»Wer Zweifel über die Sinnhaftigkeit der Abschaffung von Polizei und gefängnis-industriellem Komplex hat, sollte sich durch die informierte Argumentation der Verfechter*innen des Abolitionismus eines Besseren belehren lassen.« Jonathan Eibisch Kritisch-Lesen
»... ein Augenöffner, sachlich-fundierter Appell, Fragen zu stellen, gegebene Machtstrukturen kritisch zu überdenken und letztlich aktiv zu werden. Eine höchst lehrreiche und bewusstseinsverändernde Lektüre.« Sebastian Meißner soundsandbooks.com 05.09.2022
Die Herausgeber:
Daniel Loick ist Associate Professor für Politische Philosophie und Sozialphilosophie an der Universität Amsterdam.
Vanessa E. Thompson ist Assistant Professor in Black Studies am Department für Gender Studies an der Queen's University Kanada.
Erstellt: 22.01.2024 - 08:59 | Geändert: 22.01.2024 - 09:26