Seuchenjahre
Orientierungsversuche im Ausnahmezustand

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Im Frühjahr 2020 brach SARS-CoV-2 in den Alltag ein und begann in der Lebenswelt zu zirkulieren. Vertrautes wurde unheimlich, individuelle Routinen und soziale Regeln schlagartig außer Kraft gesetzt. Die Pandemie, so die These, irritiert nicht nur den gewohnten leiblichen Umgang mit anderen Menschen, sondern stellt auch die Ordnung zentraler Kategorien wie Staat und Individuum, Politik und Ökonomie, Natur und Gesellschaft in Frage. Doch auch in der Krise enthüllt sich das Wesen der Verhältnisse nicht von selbst. Notwendig ist eine Kritik ideologischer Deutungsangebote, die sich so rasch verbreiten wie das Virus: salbungsvolle Kriegsmetaphorik, Verschwörungsmythen und der schicksalsergebene Jargon der Durchseuchung bilden dabei das Gegenstück des Szientismus, der das Geschehen in einen unendlichen Strom fragmentierter Zahlen, Fakten und Schaubilder auflöst. Vermittels der Durcharbeitung dieser Bewusstseinsformen formuliert der Band eine materialistische Analyse der Pandemie und ihrer staatlichen Bewältigungsversuche.

ISBN 978-3-99136-501-3 18,00 € Portofrei Bestellen

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Inhaltsverzeichnis und Leseprobe des Verlags

Pressestimmen:

Der Nährboden der Katastrophe Maximilian - Hauers »Seuchenjahre« wagt eine marxistische Reflexion der Corona-Zeit, verfällt aber bisweilen in Plattitüden ie Pandemie wird wie ein böser Traum behandelt, den man nach dem Aufwachen am liebsten schnell vergessen möchte. Spricht man das Thema an, ist die Ermattung spürbar«, schreibt Maximilian Hauer zu Beginn des Buches »Seuchenjahre. Orientierungsversuche im Ausnahmezustand«. (...) Besonders gelungen ist die Analyse der Entstehung des Virus aus der kapitalistischen Zurichtung von Natur, Tier und Mensch. »Vom Raubbau an der Natur, der in Form von Entwaldung und Agrarindustrie zur Übertragung von Viruskrankheiten von Tieren auf Menschen beiträgt, über den politischen Druck des Kapitals, der die Schließung von Ansteckungsorten verhindert, bis hin zum desolaten Zustand des Gesundheitssystems – überall schafft die ›Plusmacherei‹ (Karl Marx) den fruchtbaren Nährboden für die Katastrophe.« In diesem Kontext weist Hauer darauf hin, dass Katastrophenpolitik immer auch ein Ausdruck von Klassenverhältnisse ist. Von David Ernesto García Doellanalyse & kritik 19.09.23

Corona: Kapitalistischer Albtraum - Während der Corona-Pandemie verharrte die Linke zwischen Staatsvertrauen und Verschwörungsgeraune – ein Zustand,der mit der Pandemie insgesamt verdrängt wurde. Dagegen legt Maximilian Hauer nun seine bemerkenswerten»Orientierungsversuche im Ausnahmezustand« vor Gemessen an dem Grad der Superlative, mit denen die Pandemie vor erst wenigen Jahren als Zäsur beschworen wurde, ist von Covid wenig geblieben. Vergessen ist der Stillstand des Alltags und zurück die vermeintlich nie wieder zu erreichende Normalität. (...) Seine Analysen als »Orientierungsversuche« zu bezeichnen trifft zwar einerseits das Vorgehen, stapelt aber gleichzeitig tief. Denn die sechs in sich geschlossenen Artikel, die Hauer in seinem Band zusammenstellt, erreichen ein beeindruckendes Erkenntnisniveau und steigen von der Ideologiekritik bis zur Staatstheorie auf. Dabei kommt Hauer ohne besserwisserisches Auftrumpfen aus. Weder will er einen vermeintlichen Plan hinter dem Chaos verstanden haben, noch nimmt er die Pandemie zum Beweis seiner feststehenden Perspektive. Von Alex Struwend-aktuell 01.09.23

Der Autor:

Maximilian Hauer geboren 1985, lebt und arbeitet als freier Autor, Übersetzer und Wissenschaftler in Leipzig. Promotionsprojekt zur Philosophie Friedrich W.J. Schellings. Veröffentlichungen zu Ökologie und Alternativökonomie, Materialismus und Religionskritik u. a. in konkret, Jungle World und Kosmoprolet.

Remote Video URL

Maximilian Hauer - "Seuchenjahre" - Buchpremiere
translib leipzig Youtube 19.12.23

Erstellt: 11.12.2023 - 08:32  |  Geändert: 15.01.2024 - 14:28

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