Apokalypse & Karneval. Neoliberalismus: Next Level. Von Markus Metz und Georg Seeßlen

Würde der Neoliberalismus nicht so viel Leid erzeugen, er wäre vor allem furchtbar komisch. Jede seiner Entwicklungsphasen ging mit einer Ausweitung der Karnevalszone einher, die nicht mehr nur Kultur und Freizeit, sondern längst den Raum des Politischen umfasst. Eine Figur wie Donald Trump war und ist in einer solchen Welt nicht trotz, sondern wegen ihrer clownesken Züge beliebt. Und eine apokalyptisch-karnevalistische Gestalt wie der »Horrorclown« trat just in dem Moment auf den Plan, als der neue Rechtspopulismus sich gegen die alten Demokratien erhob.

ISBN 978-3-86505-769-3     14,00 €  Portofrei     Bestellen

Die Autoren erkunden in diesem Band die dunklen Zonen in den Lebenswelten des Neoliberalismus, in denen bewusstloses Lachen und wollüstiges Grauen aufeinandertreffen. Sie suchen hier Antwort auf die Frage, was uns dazu bringt, sehenden Auges in die politische und ökologische Katastrophe zu marschieren. Denn ganz offensichtlich ist es verrückt zu wissen, dass am Ende des Weges ein Ungeheuer lauert, und ihn dennoch weiterzugehen, weil alles andere noch mehr Angst macht: Entweder wir verabschieden uns vom Kapitalismus, oder wir verabschieden uns von unserem Planeten. Aber um die Leugnung dieser Tatsache herum ist unsere Kultur errichtet.

Mehr Infos...

Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

Verstörte Gesellschaft. Pop, Moderne und rechte Gefahr: Markus Metz und Georg Seeßlen haben mit »Apokalypse & Karneval« einen brillanten Essay zur Kultur im Spätkapitalismus vorgelegt. Von Irmtraud Gutschke → nd 14.02.2022

Warum sich die Kultur nach der Pandemie ändern muss. In ihrem Buch „Apokalypse & Karneval“ werfen die Autoren Markus Metz und Georg Seeßlen vielen Künstlern und Künstlerinnen vor, nach der Pandemie wieder zur „Normalität“ zurückkehren zu wollen. In Zeiten des Neoliberalismus gehe das aber nicht. Georg Seeßlen im Gespräch mit Max Oppel → Deutschlandfunk Kultur 09.02.2022

Die Autoren:

Georg Seeßlen, geboren 1948, Publizist. Texte über Film, Kultur und Politik für »Die Zeit«, »der Freitag«, »Der Spiegel«, »taz«, »konkret«, »Jungle World«, »epd Film« u.v.a. Zahlreiche Bücher zu Film, populärer Kultur und Politik, u.a.: »Martin Scorsese«; »Quentin Tarantino gegen die Nazis. Alles über INGLOURIOUS BASTERDS«; »Tintin, und wie er die Welt sah. Fast alles über Tim, Struppi, Mühlenhof & den Rest des Universums«; »Das zweite Leben des ›Dritten Reichs‹. (Post)nazismus und populäre Kultur« (2 Bände); »Trump! Populismus als Politik«. »Liebe und Sex im 21. Jahrhundert. Streifzüge durch die populäre Kultur«. Gemeinsam mit Markus Metz (Auswahl): »Blödmaschinen. Die Fabrikation der Stupidität«; »Freiheit und Kontrolle. Die Geschichte des nicht zu Ende befreiten Sklaven«; »Hass und Hoffnung. Deutschland, Europa und die Flüchtlinge«; »Der Rechtsruck. Skizzen zu einer Theorie des politischen Kulturwandels«; »Kapitalistischer (Sur)realismus. Neoliberalismus als Ästhetik«; »Beute & Gespenst. Lebenswelten im Neoliberalismus«.

Markus Metz, geboren 1958, Studium der Publizistik, Politik und Theaterwissenschaft an der FU Berlin, arbeitet als freier Journalist und Autor vorwiegend für den Hörfunk. Lebt in München. Jüngste Buchveröffentlichungen (zusammen mit Georg Seeßlen): »Kapitalistischer (Sur)realismus. Neoliberalismus als Ästhetik«; »Freiheit und Kontrolle. Die Geschichte des nicht zu Ende befreiten Sklaven«; »Hass und Hoffnung. Deutschland, Europa und die Flüchtlinge«.

 

Erstellt: 24.07.2023 - 08:50  |  Geändert: 26.07.2023 - 11:39