Die Lehren der Philosophie. Eine Kritik. Von Michael Hampe

Was will die Philosophie? Michael Hampe stellt fest: Sie will belehren und erziehen. Zu diesem Zweck stellt sie Behauptungen auf. Aristoteles behauptet, dass die Welt ewig ist, Thomas von Aquin, dass sie geschaffen wurde. Descartes behauptet, dass es zwei, Spinoza, dass es nur eine Substanz gibt. Und so weiter.

ISBN 978-3-518-58605-1     24,95 €  Portofrei     vergriffen

Doch was ist das eigentlich für ein Vorhaben andere belehren? Und hat nicht schon Sokrates dieses Projekt in Frage gestellt? Hampe untersucht das komplizierte Verhältnis von Philosophie, Erziehung und Erzählung und entwickelt eine sokratisch inspirierte Kritik philosophischer Lehren.

Behaupten ist ihm zufolge nur dann ein sinnvolles Projekt, wenn man erklären kann. Erklären ist aber etwas anderes, als Gefolgschaft zu Behauptungen zu organisieren. Es heißt, zu erzählen: von Prozessen der Selbsterkenntnis von den Leben derer, denen etwas einleuchtet. In diesem Sinne sind Sophokles und Proust Philosophen. Und erziehen heißt nicht, Menschen dazu zu bringen, Neues über die Welt zu behaupten, sondern dazu, von ihr zu berichten, die Verhältnisse auf ihr zu kritisieren. Das wusste schon John Dewey. Die Lehren der Philosophie ist Einführung, Kritik und Utopie in einem. Hampe zeigt, wie und warum die Philosophie zu dem geworden ist, was sie heute ist: ein akademisches Karriereprogramm, ein zahnloser Tiger im Dschungel der Welt. Und was sie (wieder) sein könnte, wenn sie sich von ihrem doktrinären Anspruch verabschieden würde: ein besonderer Ort des Nachdenkens über das menschliche Leben.

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Sokratische Demokratie. Michael Hampe über die Irrwege der akademischen Ausprägung der Philosophie und ihren Weg zurück ins Leben. Der Philosophieprofessor Michael Hampe begeistert sich in seinem Buch Die Lehren der Philosophie weniger an deren Tauglichkeit, sich dem akademischen und öffentlichen Diskurs anzupassen, als an ihrem subversiven Potential. Dieses versucht er unter Rückbesinnung auf Sokrates und mit einem Blick auf Wittgenstein herauszuarbeiten. Reinhard Jellen → Telepolis vom 21.09.2014 

 

Erstellt: 02.05.2014 - 13:18  |  Geändert: 11.01.2022 - 08:57

 

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