Die Macht der Gewaltlosigkeit. Über das Ethische im Politischen. Von Judith Butler

Gewaltlosigkeit wird häufig als eine Praxis der Passivität verstanden, welche die ethische Einstellung sanftmütiger Einzelpersonen gegenüber existierenden Formen von Macht reflektiert. Dieses Verständnis ist falsch, wie Judith Butler in ihrem neuen Buch darlegt. Denn Gewaltlosigkeit kann durchaus eine aktive, ja aggressive Form annehmen, zudem ist sie ebenso wenig wie die Gewalt eine Angelegenheit einzelner Individuen, sondern stets eingebettet in soziale und politische Zusammenhänge. Auch deshalb gibt es erhebliche Meinungsverschiedenheiten darüber, wo die Grenze zwischen Gewalt und Gewaltlosigkeit verläuft sowie durch wen und wann Akte der Gewalt gerechtfertigt sind.

ISBN 978-3-518-58755-3     28,00 €  Portofrei     Bestellen

Mit Foucault und Fanon arbeitet Butler die Widersprüche und exkludierenden Phantasmen heraus, die häufig am Werk sind, wenn Akte der Gewalt legitimiert oder verdammt werden. Und mit Freud und Benjamin macht sie deutlich, dass wir noch grundsätzlicher fragen müssen: Wer sind wir und in welcher Welt wollen wir leben? Butlers kraftvolle Antwort lautet: in einer Welt radikaler sozialer Gleichheit, die getragen ist von der Einsicht in die Abhängigkeiten und Verletzlichkeiten menschlicher Existenz. Diese Welt gilt es, gemeinsam im politischen Feld zu erkämpfen - gewaltlos und mit aller Macht.

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

Gewaltlos in eine bessere Welt? Eine Philosophin widmet sich in ihrem Buch klug und eloquent vielen Fragen der Gewaltlosigkeit. Reale Dilemmata löst das allerdings nicht. von Steve Ayan Spektrum 17.05.2021

Judith Butlers Entwurf einer gewaltlosen Ethik und Politik geht von der Einsicht aus, dass wir alle mit unserer Geburt in einen Zustand der existentiellen Abhängigkeit hineingeboren werden, die wir im Verlauf unseres Lebens niemals ganz überwinden können. Von Peter Flick socialnet 29.04.2021

Warum Gleichheit Gewalt verbietet. Judith Butler, Ikone der Gender-Studies, erweitert die politische Philosophie um ein theoretisches Plädoyer für Gewaltlosigkeit. Dem inspirierenden Ansatz fehlt es jedoch an Schlussfolgerungen für die gelebte Gegenwart. Deutschlandfunk Kultur 17.01.2021

Möglichkeiten des Widerstands. Judith Butler, bekannt als Gendertheoretikerin, hat sich stets auch mit philosophischen Fragen einer sozialkritischen Ethik beschäftigt. Ihr neues Buch sucht nach Möglichkeiten gewaltlosen Handelns in Zeiten globaler Zerstörung – trotz globaler und persönlicher Abhängigkeit. Von Dorothea Dieckmann Deutschlandfunk 01.01.2021

Die Autorin:

Judith Butler, geboren 1956, ist Maxine Elliot Professor für Komparatistik, Gender Studies und kritische Theorie an der University of California, Berkeley. 2012 erhielt sie den Adorno- Preis der Stadt Frankfurt am Main.

Judith  Butler auf Wikipedia

"Gewaltfreier Protest funktioniert." Ein Talk Europe! Interview mit Judith Butler

"Gewaltfreier Protest funktioniert." Ein Talk Europe! Interview
mit Judith Butler → ERSTE Foundation Youtube 27.08.2018

 

Erstellt: 02.01.2023 - 13:36  |  Geändert: 31.01.2023 - 17:44

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