Besichtigung eines Unglücks. Von Gert Loschütz

Deutscher Buchpreis 2021
Im Dezember 1939 kommt es vor dem Bahnhof von Genthin zum schwersten Zugunglück, das sich jemals auf deutschem Boden ereignet hat. Zwei Züge prallen aufeinander, zahlreiche Menschen sterben. In einem davon sitzt Carla, die schwer verletzt überlebt. Verlobt ist sie mit Richard, einem Juden aus Neuss, aber nicht er ist ihr Begleiter, sondern der Italiener Giuseppe Buonomo, der durch den Aufprall ums Leben kommt. Das Ladenmädchen Lisa vom Kaufhaus Magnus erhält den Auftrag, der Verletzten, die bei dem Unglück alles verloren hat, Kleidung zu bringen. Aber da gibt Carla sich bereits als Frau Buonomo aus. Was versucht sie zu verbergen?

Rezension von Manfred Kurz

ISBN 978-3-89561-157-5     24,00 €  Portofrei     Bestellen

Von diesem mysteriösen Vorfall erfährt viele Jahre später Lisas Sohn Thomas Vandersee, dem die Mutter zugleich ihre eigene Liebes- und Unglücksgeschichte erzählt. Kann er Carlas Geheimnis ergründen? Hängt es womöglich mit seiner eigenen Familie zusammen?Vor dem Hintergrund einer historischen Katastrophe erzählt der Romancier Gert Loschütz eine große, unter die Haut gehende Geschichte von Liebe und Verrat.

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Leseprobe des Verlags

Presse:

»Loschütz kann eigentlich gar nicht genug Preise bekommen.« Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel

»Wie von außen betrachtet Loschütz seine Figuren und das Geschehen. Im Weitwinkel: 70 Jahre. Mit Zoom: vier Sekunden. Der Ton schwankt zwischen Protokoll und poetischer Präzision.« Markus Clauer, Die ZEIT

»Als einen Favoriten für den Deutschen Buchpreis muss man Gert Loschütz ansehen, der sich im zweiten Sommer seiner Schriftstellerkarriere anschickt, endlich den großen Durchbruch zu schaffen.« Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Gert Loschütz hat erneut einen sprachlich und inhaltlich intensiven Roman vor dem Hintergrund deutscher Geschichte geschrieben.« Hauke Harder, Leseschatz

Kein deutschsprachiger Autor beherrscht den modianohaft melancholischen Ton des Vergangenheitsinspekteurs so gut wie der 1946 in Genthin geborene Schriftsteller.« Katharina Teutsch, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Gert Loschütz schreibt eine unaufdringliche, mitunter poetische, (...) bisweilen an Uwe Johnson erinnernde Prosa.« Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel

»Wir schlucken einmal schwer, geben die skeptische Reserviertheit auf und lassen uns verführen vom Versuch, die Welt zugleich >aus den Akten< und >aus dem Zufall< zu bauen.« Hubert Winkels, Süddeutsche Zeitung

»Seine akribische Nacherzählung des Eisenbahnunglücks macht jedem Krimi Konkurrenz, genauso die Geschichte von Carla, die sich immer wieder neu dreht und wendet.« Kais Harrabi, MDR Kultur

»Schicksal, Schuld, Liebe und Lebenslügen – das sind die Themen dieses meisterlich erzählten Romans.« Dorothea Westphal, Deutschlandfunk Kultur Buchkritik

Die Genauigkeit bei der Spurensuche des vergessenen Unglücks ist phänomenal. Man kann sich der Erzählstimme schwerlich entziehen.« Johannes Eckert, Buchhandlung Rübezahl in Dillenburg

»Die Anatomie eines Unglücks, die Geschichte durch das Brennglas der Gegenwart betrachtet: Gert Loschütz‘ Blick auf Menschen und Dinge ist dezent, seine Sprache bewundernswert reduziert, seine Poetik erkennt die Möglichkeiten der Zwischenräume. Mit Besichtigung eines Unglücks zeigt Loschütz ein weiteres Mal seinen Ausnahmewert für die deutschsprachige Literatur – so feinsinnig wie ihm gelingt den wenigsten Autoren seiner Generation der Blick auf die deutsche Geschichte.« Gerrit Völker, Maternus Buchhandlung in Köln

»Aus einem Zugunglück wird ein Kriminalfall: Detailtreue Alltäglichkeit und eine aufregende Ermittlung im NS-Milieu, perfekt austariert, in wohltuend realistischem Tempo, mit passender Sprache und stimmungsvoll erzählt. Eine Spurensuche im deutschen 20. Jahrhundert nach persönlichen Verantwortlichkeiten und kollektiver Schuld.« Jörg Braunsdorf, Tucholsky-Buchhandlung in Berlin

»Eine falsche Entscheidung – und 4 Sekunden reichen aus, um das schwerste Zugunglück der deutschen Geschichte auszulösen. Lässt sich erklären, was wir normalerweise ›Zufall‹ nennen? Das damals Geschehene rekonstruiert und erzählt Gert Loschütz meisterhaft. Wie er Lebensläufe von 1939 bis heute miteinander verbinden kann, lässt mich staunen. Ein Buch, das lange nachhallt!« Dirk Drews, Buchhandlung Erhardt & Kotitschke in Frankfurt am Main

Der Autor:

Gert Loschütz, 1946 in Genthin geboren, hat Erzählungen, Romane, Gedichte, Hörspiele, Theaterstücke und Filmdrehbücher geschrieben und wurde für sein Werk vielfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Ernst-Reuter-Preis und dem Rheingau Literatur-Preis. Seine Romane »Ein schönes Paar« (2018) und »Besichtigung eines Unglücks« (2021) wurden nominiert für den Deutschen Buchpreis. »Besichtigung eines Unglücks« wurde mit dem Wilhelm Raabe-Literaturpreis 2021 ausgezeichnet. Der Autor lebt mit seiner Familie in Berlin.

Der Autor auf Wikipedia

 

Erstellt: 10.12.2021 - 13:59  |  Geändert: 06.11.2022 - 11:39

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