Zandschower Klinken. Von Thomas Kunst

Bengt Claasen sitzt im Auto, sein ganzes Hab und Gut im Kofferraum. Vor sich, auf dem Armaturenbrett, liegt das Halsband seiner verstorbenen Hündin. Dort, wo es herunterfällt, will er anhalten und ein neues Leben beginnen. Er fährt so langsam und vorsichtig, wie es nur geht, und landet schließlich in Zandschow - einem Nest im äußersten Norden mit einem Feuerlöschteich im Zentrum. Schnell stellt er fest: Die Bewohner des Orts rund um »Getränke-Wolf« folgen einem strengen Wochenplan, donnerstags werden zum Beispiel zwanzig Plastikschwäne auf dem Teich ausgesetzt, und sie feiern an ihrer »Lagune« Festspiele unter künstlichen Palmen. Überhaupt: Mit den prekären Verhältnissen mitten in der Pampa finden sich die Menschen hier nicht mehr ab. Ihr Zandschow ist Sansibar, hier kann man arm sein, aber trotzdem paradiesisch leben, in viel Verrücktheit.

ISBN 978-3-518-42992-1     22,00 €  Portofrei     Bestellen


Mit unbändiger Fantasie und viel Witz erzählt Thomas Kunst in Zandschower Klinken von einer solidarischen Gemeinschaft, die sich am eigenen Schopf aus der Misere zieht - trotzig und stur, frei und eigensinnig. Er entwirft eine Utopie in unserer globalisierten Gegenwart und findet für sie eine Sprache von bezwingender Musikalität.

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Leseprobe des Verlags

„Ich gelte als stur.“ Interview. Der Schriftsteller Thomas Kunst wird als ewiger Geheimtipp gehandelt. Das macht ihn wütend Michael Hametner → der Freitag 27.07.2021

Der Autor:

Thomas Kunst wurde 1965 in Stralsund geboren und studierte in Leipzig, wo er heute als Bibliotheksassistent an der Deutschen Nationalbibliothek arbeitet. Für seine Prosa und Lyrik wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Lyrikpreis Meran 2014. Kolonien und Manschettenknöpfe ist sein erstes Buch im Suhrkamp Verlag.

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Erstellt: 23.07.2021 - 14:45  |  Geändert: 23.07.2021 - 14:46

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