Pandazamba. Von Chris Owen. Rezension von Britta Kiersch

REZENSION

Pandazamba. Von Chris Owen   Carlsen Verlag   ISBN 978-3-551-51923-8

„Da bist du ja endlich! Willkommen im Zoo.
Famoser als hier ist es nirgendwo.
Komm rein. Schau dich um in der wilden Idylle,
hier drin warten Tiere in Hülle und Fülle,
die kannst du besuchen, beeil dich, lauf … … doch Vorsicht, weck niemals den Panda auf.

Denn weckst du den Panda, dann wird er sehr quenglich.
Die Nilpferde drüben, die macht das ganz bänglich
und bängliche Nilpferde hopsen
und sind dann sehr schwer nur zu stoppsen.
Sie hopsen mit tosendem Nilpferdgeschnauf …
… drum Vorsicht, weck niemals den Panda auf.“

So beginnt dieses turbulente Bilderbuch, das Susan Kreller ganz vortrefflich übersetzt hat. Sie ist eine Autorin, die zuletzt mit ihrem Roman „Elektrische Fische“ geglänzt hatte und für das Buch „Schneeriese“ 2015 mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis ausgezeichnet worden war. Mit diesem gereimten Bilderbuchtext zeigt sie ihr übersetzerisches Vermögen, das akrobatisch anmutet. Voller Fantasie findet sie durch lustige Wortschöpfungen elegante Lösungen, um im Reimschema zu bleiben und dem Original möglichst gerecht zu werden. Diese Verse vorzulesen ist ein reines Vergnügen.

Eigentlich geht es in dem ganzen Buch immer nur darum, unter gar keinen Umständen den Panda aufzuwecken, weil sonst die unglaublichsten Dinge im Zoo passieren könnten und das soll unbedingt vermieden werden. Mit den Nilpferden würde es losgehen und wenn Nilpferde hopsen, dann wüten Termiten und machen damit die Elefanten verrückt, bringen Zebra, Giraffe und Hyäne zum Lachen, Schimpansen zum Quatschen, Enten zum Quaken und „die storchigen Vögel“ zum Tanzen – und das wäre wirklich nur der Anfang. „Drum lass mal den Panda schön dösen und ruhn, drum lass uns dem Zoo mal was Gutes tun.“

Wunderbar sind auch die Illustrationen, die mit künstlerischer Freiheit die Anatomie der Tiere verfremden, um dem Text bildlich Ausdruck zu verleihen und all die Turbulenzen und Aktivitäten darzustellen, die die Geschichte beschreibt. Sehr ästhetisch und mit Mut zu interessanten Farbkombinationen springt einen beim Betrachten das wilde Leben im Zoo förmlich an. Natürlich nur in der Vorstellung, denn der Panda schläft ja und es ist noch gar nichts passiert …

Pandazamba. Von Chris Owen

 

Erstellt: 08.04.2021 - 08:58  |  Geändert: 08.04.2021 - 09:00