Ethos der Inklusion. Eine Spurensuche in der Behindertenrechtskonvention. Von Arnold Köpcke-Duttler

In diesem Buch wird nicht einfachhin ein Loblied auf die Inklusion gesungen, als wäre sie ein hehres Ideal. In den dreizehn Teilen wird nach ihren ethischen Grundgedanken gesucht, ohne dass Konflikte dieser regulativen Idee mit sich selbst und Züge ihrer inneren Gegenstrebigkeit übergangen werden. In der Einleitung wird der interkulturelle Blick geschärft, den gerade die Behindertenrechtskonvention abverlangt. In den folgenden Teilen bildet die Mitte die herausfordernde Idee der menschlichen Würde, wobei Zusammenhänge zwischen ihr und dem Menschenrecht auf Ernährung gedacht werden. Die gegen Armut und Krieg als Verletzungen der konkreten Humanität sich auflehnende Konvention wird dann in ihren Wirkungen auf Montessori-Schulen und auf das Feld der Elementarpädagogik verdeutlicht.

ISBN 978-3-86585-226-7     23,90 €  Portofrei     Bestellen

Der siebente und der achte Teil bringen Gedanken zu einem Rechtsethos der Gleichheit, wobei die rechtliche Ebene verschränkt wird mit der pädagogischen. Das Menschenrecht auf gegenseitige Achtung begründet der zehnte Teil. In dem folgenden Teil wird ein Rechtsstreit erörtert angesichts eines Disputs zwischen dem Sozialrecht und dem Schulrecht. Die beiden abschließenden Teile zeigen die Herausforderung, die eine differenzierende Inklusion für die Bildungspolitik, insbesondere für eine gründliche Reform der Schulen mit sich bringt. Hier mischt sich der Verfasser ein in die schulpolitische Diskussion in Bayern und anderswo.

Seine Bereitschaft zum Gespräch mit dem Wissenschaftlichen Beirat Inklusion tritt hervor, gerichtet gegen dogmatische Verengungen und Vereinfachungen. Die erneuernde Kraft, die das Ethos der Inklusion in sich hält, kann nicht übersehen werden. So werden im dreizehnten Teil rechtliche Rahmenbedingungen inklusiver Bildungslandschaften dargestellt. Insgesamt will der Verfasser in einer öffentlichen Diskussion, in der das Wort Inklusion zuweilen unbedacht gesprochen und mittlerweile inflationär verwendet wird, die Aufmerksamkeit lenken auf einige seiner ethischen Grundgedanken und diese freilegen.

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Inhaltsverzeichnis

Arnold Köpcke-Duttlers Buch zeigt, welche Tragweite Inklusion als regulative Idee hat, wenn sie in unterschiedlichen pädagogischen und rechtlichen Bereichen Anwendung finden soll. Die Komplexität und die Verwobenheit globaler Diskurse und lokaler Praxen wird in jedem einzelnen Kapitel deutlich. Von Prof. Dr. Karin E. Sauer → social net 05.06.2018

Der Autor:

Arnold Köpcke-Duttler, Prof. Dr. phil. habil., Rechtsanwalt und Diplom-Pädagoge in Ochsenfurt (Unterfranken), arbeitet an der Überschreitung der Grenzen zwischen der Philosophie, dem Jugendstrafrecht, der Pädagogik und der Bildungspolitik. Er hat mit einer Arbeit über den russischen Religionsphilosophen Nikolai Berdjajew promoviert und auf dem Feld der inter- und transkulturellen Pädagogik habilitiert.

 

Erstellt: 12.02.2021 - 06:58  |  Geändert: 12.02.2021 - 08:31