Werk C. Verloschene Lichter III. Ein Zeitzeugenbericht aus den Fabriken des Todes. Von Mordechai Strigler

Kurz nach seiner Befreiung aus dem Konzentrationslager Buchenwald im April 1945 begann Mordechai Strigler, seine Erfahrungen in den Lagern des besetzten Polens literarisch zu verarbeiten. Schonungslos wie kaum ein anderer Überlebender beschreibt er die Lagerorganisation und das Lagerleben sowie den Umgang der jüdischen Gefangenen untereinander.

ISBN 978-3-86674-595-7     32,00 €  Portofrei     Bestellen

In "Werk C" schildert Strigler die Monate von September 1943 bis März 1944 im Arbeitslager Skarzysko-Kamienna, das vom Leipziger Rüstungsunternehmen HASAG AG betrieben wurde. Dabei zeigt er - anders als im Vorgängerband - weniger die Produktionsbedingungen auf, sondern konzentriert sich auf einzelne Personen, Beziehungen und Begebenheiten. Er beschreibt sowohl den Alltag im Lager als auch außergewöhnliche Umstände wie Geburten oder das von den Gefangenen ersonnene Prostitutionsmodell. Da er mit der Zeit in 'privilegiertere' Kreise der jüdischen Lagerverwaltung aufstieg, kann er auch über die 'mittlere Verwaltungsebene' sowie die Organisation des gesellschaftlichen Lagerlebens berichten und ein detailliertes Porträt der Funktionshäftlinge im Arbeitslager liefern.

"Zur bloßen Kolorierung darf man die Feder beim Wiedererwecken unserer Leiden vergangener Zeiten nicht benutzen. So lasst uns noch ein Mal in unser Antlitz in jenen Tagen schauen, ohne die Maske, die wir heute gern für uns finden."
Mordechai Strigler, 1950

Mordechai Strigler schuf mit seiner Buchreihe "Verloschene Lichter" ein literarisches Denkmal für die Opfer der Schoah. Nach "Majdanek" und "In den Fabriken des Todes" erscheint nun der dritte Teil in deutscher Erstausgabe.

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Leseprobe des Verlags

Presse:

»Zeitzeugenberichte, die das Geschehen mit einer reportagegleichen Unmittelbarkeit schildern.« Börsenblatt des deutschen Buchhandels, 27. Juni 2019

» Ein literarisches Denkmal für die Opfer der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik. […] Strigler beschreibt mit dem scharfen Blick seines Protagonisten ›Mechele‹ sowohl die Opfer als auch die Täter.« Ernst Reuß in: Das Historische Sachbuch, 1. Dezember 2019

»Dem Herausgeber Frank Beer […] kommt das Verdienst zu, das vergessene Werk Mordechai Striglers in Deutschland bekannt gemacht zu haben.« Detern Ahrlich Meyer in: Historische Zeitschrift, Bd. 309, Heft 3, Dezember 2019

Der Autor:

Der jüdische Schriftsteller und Journalist Mordechai Strigler wurde 1918 bei Zamosc (Polen) geboren. Während des Zweiten Weltkrieges war er in zwölf verschiedenen Arbeits- und Konzentrationslagern in Polen und zuletzt in Deutschland inhaftiert. Schon bald nach seiner Befreiung emigrierte er nach Paris und begann, seine Erfahrungen in der Tetralogie »Verloschene Lichter« niederzuschreiben. 1952 siedelte er nach New York über und arbeitete bis zu seinem Tod im Jahre 1998 für jiddische Zeitungen. 1978 erhielt er den Itzik-Manger-Preis für Jiddische Literatur. Bei zu Klampen erschienen »Majdanek« (2016), »In den Fabriken des Todes« (2017) und »Werk C« (2019).

Die Übersetzerin:

Sigrid Beisel, Jahrgang 1958, lebt in der Nähe von Freiburg im Breisgau. Sie beschäftigt sich seit 2003 mit der jiddischen Sprache und Kultur. Seit 2007 ist sie nebenberuflich als freie Übersetzerin tätig. Ihr Hauptgebiet ist die Transkription und Übersetzung jiddischer Handschriften. Veröffentlichte Übersetzungen bisher: Drei Zeugenberichte von Holocaust-Überlebenden, erschienen in »Nach dem Untergang: Die ersten Zeugnisse der Shoah in Polen 1944­–1947. Berichte der Zentralen Jüdischen Historischen Kommission«, Metropolverlag.

 

Erstellt: 11.11.2020 - 07:38  |  Geändert: 02.12.2020 - 17:54