Schwitters. Von Ulrike Draesner

Ein tiefgründiger, dabei humorvoller Roman über die Kraft der Kunst in dunklen Zeiten.

Wie fängt man eine Zukunft an, die eigentlich schon aufgehört hat? Mit einem Streifen Meer zwischen sich und seiner Heimat, seiner Sprache, sich selbst? Kurt Schwitters ist 49, als ihn die Nationalsozialisten zur Flucht aus Hannover zwingen. Sein Erfolg, Werk, Besitz, die Eltern und seine Frau Helma bleiben zurück. Die Kunst weicht der Kunst des Überlebens. In Norwegen, London und endlich dem Lake District beginnt Schwitters‘ zweites Leben in fremder Sprache. Wantee, die neue Frau an seiner Seite, hält ihn auf Kurs und seinen Kopf über Wasser, selbst als der Wortkünstler verstummt.

ISBN 978-3-328-60126-5     25,00 €  Portofrei     Bestellen

Im Merzbau hat Schwitters einen anderen Weg gefunden, um Himmel und Heiterkeit, das Funkeln der Wiesen und die Durchsichtigkeit der Luft einzufangen. Mit irrwitziger Disziplin, bis zur Erschöpfung. Wer ihn dabei beobachtet, begreift: Kunst bildet die Welt nicht nach. Sie übersetzt sie in Formen, die uns berühren.In ihrem Roman folgt Ulrike Draesner dem Schriftsteller und bildenden Künstler Kurt Schwitters ins Exil. Es sprechen Kurt, seine Frau, sein Sohn, seine Geliebte. In einer virtuosen Mischung aus Fakten und Fiktion entsteht das Panorama einer Zeit, in der angesichts einer brennenden Welt neu um Freiheit und Kultur gerungen wird. Ein tiefgründiger, dabei humorvoller Roman über die Kraft der Kunst, darüber, wie sie entsteht und was sie vermag.

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Leseprobe des Verlags

Geschustert, geflickt und gefälscht. Einen Roman über den Dichter und Bildenden Künstler Kurt Schwitters hat Ulrike Draesner geschrieben – beziehungsweise collagiert, ganz im Geiste ihres Titelhelden. „Schwitters“ erzählt eine Geschichte von Vertreibung, Verlust, Liebe und Neuanfang. Von Wiebke Porombka → Deutschlandfunk Kultur 17.10.2020

Presse:

»Vielfach preisgekrönt und hochgepriesen zählt Ulrike Draesner zu den spannendsten Autorinnen der jüngeren deutschen Literatur.« (Radio Bremen, 30.01.2020)

»Mit ›Schwitters‹ gelingt es Ulrike Draesner, die Welt zum Leuchten zu bringen – so sehr, wie es niemand sonst in der deutschen Gegenwartsliteratur vermag.« (Passauer Neue Presse, Karl Birkenseer, 24.08.2020)

»Ihr ›Schwitters‹ ist klug, ihr Roman ein pointiertes Zeitporträt, ihr Buch fesselnd. ... Eine schöne Annäherung an einen in seiner Heimat Verfemten, ja Vergessenen.« (buchkultur (A), Ausg. 191, Bernd Schuchter, 20.08.2020)

»Durch Draesners bild- und einfallsreichen Roman wissen wir nun aber, dass er weiterlebt in seiner Kunst, in seiner Beharrlichkeit und seinem Humor. Aus jeder Zeile dieses Buchs scheint seine Stimme zu ertönen, als habe er schon zu Lebzeiten mit Ulrike Draesner Kontakt aufgenommen.« (NDR Buch des Monats September, Joachim Dicks, 07.09.2020)

»Ulrike Draesner hat uns an die Hand genommen und uns an ihrer inspirierenden, poetischen Erkundungsreise auf den Spuren von Kurt Schwitters teilhaben lassen. Kein belehrendes Buch, eher eines, das unendlich viele Fragen aufwirft und bis ins tiefste Innere aufwühlt. Kurzweilig, anregend, empathisch, ja sogar lehrreich – ein großes Leseabenteuer.« (lokalkompass.de, Peter Mohr, 15.09.2020)

»Es ist ein Roman voller Leben, Drama – der Versuch, dem Leben eine Form abzugewinnen durch Kunst, dem Leben eine Form einzuschreiben, die vorher nicht da war. Da gibt es keine moralische Bewertung der Figuren, alle werden verteidigt. (…) Wenn das keine Literatur ist, die was von Freiheit weiß, die was riskiert und gleichzeitig so viel kann!« (MDR Kultur, Carsten Tesch, 02.09.2020)

»Ich hatte beim Lesen ständig das Gefühl, Kurt Schwitters aus dem Nebenraum fröhlich pfeifen zu hören.« (rbb radioeins, Die Literaturagenten, Thomas Böhm, 30.08.2020)

»Detailreich und mit Schwitters-typischen Kurzsätzen zeichnet Draesner den skurrilen Kosmos des Dadaisten nach. Wer sich darauf einlässt, wird reich belohnt.« (GONG | HÖRZU, 07.09.2020)

»Dieser Roman will keine Biografie eines Künstlers sein, sondern ist selbst ein Kunstwerk, das sein Sujet, Schwitters, erst hervorbringt.« (Evangelische Zeitung, Friedrich Seven, 27.09.2020)

»Sie schreibt nicht über ihn. Sie schreibt ihn. Sie spiegelt seine Wortwerke, Collagen, Skulpturen und Installationen in seinen Geist und lässt ihn zu Wort kommen.« (astrolibrium.wordpress.com, Arndt Stroscher, 27.09.2020)

»Eine Biografie, die eine wahre Lebensgeschichte wird, eben weil sie keine Biografie ist. Dieses Buch ist Kunst. Dadurch blüht der Inhalt zur Wahrhaftigkeit auf.« (Münchner Merkur, Simone Dattenberger, 21.09.2020)

»Vertreibung, Flucht und Exil in einem tiefgründigen und doch auch humorvollen Buch, das ich allen Lesenden in diesem Herbst in die Hände und ans Herz legen möchte.« (freundin, 14.10.2020)

Die Autorin:

Ulrike Draesner, 1962 in München geboren, wurde für ihre Romane und Gedichte vielfach ausgezeichnet, zuletzt mit dem Preis der LiteraTour Nord, dem Gertrud-Kolmar-Preis und dem Nicolas-Born-Preis. Von 2015 bis 2017 lehrte sie an der Universität Oxford, seit April 2018 ist sie Professorin am Deutschen Literaturinstitut der Universität Leipzig. Dort und in Berlin lebt und schreibt sie – neben Romanen und Gedichten auch Erzählungen und Essays. Im Penguin Verlag erschien 2018 ihr Essay »Eine Frau wird älter«.

Die Autorin auf Wikipedia

Kurt Schwitters auf Wikipedia

 

Rezension Ulrike Draesner „Schwitters“ → kulturmd Youtube 25.09.2020

Erstellt: 19.10.2020 - 08:09  |  Geändert: 02.12.2020 - 17:54