Wenn politische Rhetorik zunehmend von Konfrontation bestimmt ist, braucht es Stimmen, die für Verständigung eintreten. Klaus von Dohnanyi und Erich Vad analysieren die gegenwärtige Lage mit klarem Blick und strategischer Tiefe. Sie fordern, was oft vergessen wird: Diplomatie als Pflicht und Ausdruck von Stärke. Und sie denken lösungsorientiert: Frieden entstehe nicht durch Eskalation, sondern durch Dialog, Verhandlungen und den Mut zur politischen Klugheit. Ihr Gespräch lädt ein zur Rückbesinnung auf das, was Krisen lösen kann, nämlich Gesprächsbereitschaft, Augenmaß, Verantwortung. Denn die Gefahr einer weiteren Eskalation ist real - und wächst. Unabhängig, sachlich und entschlossen in der Haltung appellieren Klaus von Dohnanyi und Erich Vad: Es braucht mehr Diplomatie!
Ukraine & Beyond – Werte oder Interessen? Deutsche Außenpolitik im Zwiespalt (2023)
Quelle: Körber-Stiftung
auf YouTube (23.05.2023) 1:41:46
„Deutsche Außenpolitik ist werteorientiert und interessengeleitet“. Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine hat der Leitsatz deutscher Diplomatie wieder Konjunktur. Doch er gilt nicht nur als Grundsatz deutscher Außen- und Sicherheitspolitik, sondern hat zunehmend auch Einfluss auf Handelsbeziehungen – und scheint nicht immer leicht umsetzbar zu sein.
Klaus von Dohnanyi hat sich mit seinem neuen Buch „Nationale Interessen“ positioniert: Auf „Wertegemeinschaften“ oder „Freundschaften“ könne man nicht vertrauen, Deutschland und Europa müssten vielmehr offen ihre eigenen, wohl verstandenen Interessen formulieren und mit Realismus verfolgen. In einer Welt des rapiden machtpolitischen und technologischen Wandels fordert er eine strategische Neuorientierung für unser Land.
Sind Werte und Interessen wirklich unvereinbar? Welche Strategie ist in Krisenzeiten die richtige? Die Politologin Jana Puglierin ist eine der bekanntesten Analystinnen deutscher Außenpolitik. Seit der russischen Invasion kommentiert sie die deutsche Zeitenwende und entwickelt Strategien für Deutschlands sicherheits- und verteidigungspolitische Ausrichtung. Das Gespräch moderiert der Journalist Matthias Iken.
Erstellt: 18.12.2024 - 05:58 | Geändert: 15.08.2025 - 09:31