Keller, Sven (Autor)

Sven Keller ist Leiter der Dokumentation Obersalzberg am Institut für Zeitgeschichte (IfZ) München-Berlin in München. Seine Schwerpunkte sind: Gesellschafts- und Gewaltgeschichte des Nationalsozialismus, Geschichte des Zweiten Weltkriegs, Umgang mit der NS-Vergangenheit nach 1945, Unternehmensgeschichte. Er veröffentlichte mehrere Monographien und Artikel.

1. Auflage 06.11.2014 , Deutsch

Die Verbrechen, an denen Unternehmer im »Dritten Reich« beteiligt waren, reichen von heiklen Rüstungsgeschäften und Transaktionen zur wirtschaftlichen Ausbeutung der besetzten Gebiete über die skrupellose Ausnutzung von Zwangsarbeit bis hin zur Verfolgung, Ausplünderung und Ermordung der europäischen Juden. Wie aber gingen Unternehmer, die sich bereitwillig auch auf die rassistisch motivierten Ziele der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik eingelassen hatten, nach 1945 mit ihrem »Erfolg« im »Dritten Reich« um? Verdrängten sie ihr hohes Maß an Kollaboration und Anpassung oder arbeiteten sie es bewusst auf? Welche Verhaltensweisen und welche Rechtfertigungsmuster lassen sich hierbei erkennen? Wie erlebten jüdische Unternehmer ihre Ausschaltung aus dem Wirtschaftsleben und die Judenverfolgung? Welche Erfahrungen machten sie bei der »Wiedergutmachung« nach 1945?
 

ISBN 978-3-593-39979-9 1. Auflage 06.11.2014 42,00 € Portofrei Bestellen (Buch | Softcover)

Im Untergang erreichte die allgegenwärtige Gewalt des NS-Regimes ihren letzten Höhepunkt. Sven Keller untersucht die "Endphasenverbrechen" und fragt nach den Bedingungen der Gewalt sowie nach ihrer Funktion. Der systematische Terror stabilisierte das Regime, das damit bis zum Schluss seine Handlungsfähigkeit bewies. Während viele das Kriegsende herbeisehnten, stemmten sich Durchhaltefanatiker gegen Niederlage und Zusammenbruch.

ISBN 978-3-486-72570-4 64,95 € Portofrei Bestellen

Dr. Oetker war und ist eines der erfolgreichsten Familienunternehmen Deutschlands. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts dominierte es die Nische der Back- und Puddingpulverindustrie, expandierte aber schon in den 1920er Jahren nach Europa und in andere Branchen. Erstmals hat das Unternehmen nun einer Forschergruppe Zugang zu seinem Archiv gewährt, um seine Geschichte während des "Dritten Reiches" aufzuarbeiten.
Dr. Oetker pflegte enge Beziehungen zur NS-Bewegung, zur Wehrmacht und zur SS. Das Unternehmen wurde zu einem der ersten "nationalsozialistischen Musterbetriebe". An der Spitze stand Richard Kaselowsky, der Mitglied des "Freundeskreises Reichsführer-SS" war. Rudolf-August Oetker wurde zum Wirtschafts- und Verwaltungsführer der Waffen-SS ausgebildet, ehe er die Nachfolge an der Firmenspitze antrat. Schon vor dem Krieg profitierte das Lebensmittelunternehmen vom "Rüstungsboom", und Oetker- Produkte fanden den Weg in die Feld- und Großküchen.

ISBN 978-3-406-64545-7 29,95 € Portofrei Bestellen