Heinrich Böll (1917 - 1985) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Autoren der Nachkriegszeit. Aber auch Bölls politisches Engagement sorgte für Schlagzeilen und spaltete die Nation. 1969 warb er im Bundestagswahlkampf für Willy Brandt und sorgte für einen Skandal, als er sich für einen menschlicheren Umgang mit den Terroristen der RAF einsetzte (WDR 2009).
Zeitdokument: Menschen, Dinge und Verhältnisse im Blickfeld von Heinrich Böll (1917-1985). Der Film von Joachim Burkhardt aus dem Jahr 1969 trägt den Titel "Ansichten eines Autors" angelehnt an den Titel "Ansichten eines Clowns" von Heinrich Böll. Heinrich Böll erzählt in diesem Film ganz ernst und ruhig über sein Herkommen, sein Aufwachsen, über Köln als niederländische Pilgerstadt und über seine Zeit als Soldat im Zweiten Weltkrieg und wie er nun darüber denkt. Heinrich Böll war 1969 ein in Deutschland sehr bekannter Autor und auch international anerkannt. Der Nobelpreis für Literatur war jedoch noch in weiter Ferne: Dieser wurde ihm erst 1972 verliehen. Aus heutiger Sicht erkennt man, ein Revoluzzer war Heinrich Böll nicht, aber jemand, der die Verhältnisse in unserer Gesellschaft gerne geändert hätte. Denn er empfand sie als falsch und nicht menschengemäss (Sender Freies Berlin).