An einem Tag im Februar 1972 fährt Dag O. Hessen mit seinem Vater in den Bergen Ski, als sie im Schnee auf die Spur eines Vielfraßes stoßen. Der junge Dag überredet seinen Vater, der Spur zu folgen, doch irgendwann verschwinden die Abdrücke des Raubtiers an einem steilen Birkenhain und die beiden müssen die Verfolgung aufgeben. 50 Jahre später kehrt Hessen an dieselbe Stelle zurück, um die Spur jenes Tieres wieder aufzunehmen, das ihm damals entkommen war. Sein Vater ist längst verstorben, aber die Berge sind noch da, und irgendwo da draußen ist der Vielfraß.
Dag Olav Hessen beendete 1982 sein Biologiestudium und wandte sich kurz einem Jurastudium zu, bevor er 1988 erfolgreich zum Doktor der Biologie promovierte. 1993 wurde er als Professor für Biologie an die Universität Oslo berufen. Seit 1998 ist er Mitglied der Norwegischen Akademie der Wissenschaften. Hessen ist der Leiter des "Centre for Biogeochemistry in the Anthropocene" an der Universität Oslo.
In seinen Publikationen behandelt Hessen Themen wie Ökologie, Evolution und Ernährungssysteme und verbindet diese mit anderen Disziplinen, z.B. der Ethik und Philosophie. Er veröffentlichte mehrere populärwissenschaftliche Bücher ("C- Die vielen Leben des Kohlenstoffs", "Die Welt auf der Kippe") und wurde unter anderem dafür mit dem Fritt-Ord-Preis, Riksmålsforbundets litteraturpris, Akademikerprisen und Humanistprisen ausgezeichnet.