Das Irrsal hilft. Verfasst mit Giorgio Agamben, Georges Canguilhem, Michel Foucault, Fabian Stoermer, Roger Willemsen. Hrsg. Rainer Maria Kiesow und Henning Schmidgen

Aus dem Leben und aus seinen Disziplinen wispert es: Das Irrsal hilft. Wie lange noch können wir unsere Ohren verstopfen, uns festbinden lassen und so tun, als ob ein Wissen ohne Abweichungen möglich wäre? Vor allem Michel Foucault hat daran erinnert: "Letztlich ist das Leben das, was zum Irr-tum fähig ist." Für Foucault war dies die Quintessenz aus den Studien zur Geschichte der Lebenswissenschaften, die Georges Canguilhem zu verdanken sind. Der Irrtum, das Irren, ist Canguilhem zufolge längst nicht nur ein kognitives Problem. Spätestens seitdem die Grundbegriffe von Biochemie und Genetik der Informationstheorie entliehen werden, handelt es sich um einen Sachverhalt, der tief in die Körper eingeschrieben ist, der ihre Bewegungen ermöglicht, aber auch begrenzt.

ISBN 978-3-88396-200-9     10,00 €  Portofrei     Bestellen

Der Horizont des Bandes wird gebildet durch eine Kunst des Denkens, "die sich nicht mehr an einer auf Gewissheit und Erkenntnis bezogenen Wahrheit ausrichtet, sondern sich auf eine Beziehung zu einem in die Irre gehenden Sein einlässt" (Agamben). Zwischenhalte auf dem Weg dahin sind Irrsalslektü-ren von Hölderlin, Kleist, Lacan und Luhmann, von Godard und Fritz Lang. Ein Projekt der Jungen Akademie an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina

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Der Autor:

Giorgio Agamben, geboren 1942, lehrt heute als Professor für Ästhetik an der Facoltà di Design e Arti der Universität Iuav in Venedig, an der European Graduate School in Saas-Fee sowie am Collège International de Philosophie in Paris. Sein Werk ist in zahlreiche Sprachen übersetzt. Im S. Fischer Verlag sind zuletzt erschienen ›Nacktheiten‹ (2010), ›Höchste Armut. Ordensregeln und Lebensform‹ (2012), ›Das unsagbare Mädchen. Mythos und Mysterium der Kore‹ (2012, gemeinsam mit Monica Ferrando), ›Opus dei. Archäologie des Amts‹ (2013), ›Die Macht des Denkens‹ (2013), ›Stasis. Der Bürgerkrieg als Paradigma‹ (2016) sowie ›Die Erzählung und das Feuer‹ (2017).

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Erstellt: 28.04.2020 - 11:09  |  Geändert: 02.12.2020 - 17:56