Subjekt und System. Der lange Schatten des Objektivismus. Von Werner Seppmann

Eine eklatante kapitalistische Krisenentwicklung hat zu einem neuen Interesse an Marx geführt. Jedoch ist dies nicht automatisch mit einer Renaissance produktiver Marxismus-Beschäftigung gleichzusetzen. Denn im Windschatten eines antikapitalistischen Aufbruchs agieren auch eine ganze Reihe von Marx-Interpreten, denen es nicht darum geht, gesellschaftskritische Artikulationsbedürfnisse zu unterstützen, sondern darum, die Leser in ein Labyrinth einer 'reinen', weltabgewandten Theoriebeschäftigung zu führen.

ISBN 978-3-942281-95-9     21,00 €  Portofrei     Bestellen

Versehen mit dem Selbstanspruch einer "Neuen Marx-Lektüre" wird ein Marxismusverständnis ohne die 11. Feuerbachthese, also der Perspektive der Weltveränderung propagiert: Die Kritik der politischen Ökonomie soll von ihren politischen Ambitionen "befreit", Marxismus ohne Revolutionsperspektive buchstabiert werden. Gleichzeitig wird das Marxsche Denken von allen Theorieelementen "gereinigt", die zur Kritik eines entfesselten und sozialdestruktiv gewordenen Kapitalismus unerlässlich sind. Trotz einer "antiökonomistischen" Selbstdeklaration werden die Denkmuster eines traditionellen Objektivismus wiederbelebt, der keine konkreten Handlungssubjekte kennt und den gesellschaftlichen Prozess als ein "automatisches Subjekt" missversteht.

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Inhaltsverzeichnis

Der Autor:

Werner Seppmann (geb. 1950) hat nach Berufstätigkeit und "Zweitem Bildungsweg" Sozialwissenschaften und Philosophie studiert. Langjährige Zusammenarbeit mit Leo Kofler. Vorstandsmitglied der Marx-Engels-Stiftung. Zahlreiche Veröffentlichungen zu Sozialstrukturanalyse, Marxismusforschung, Dialektische Philosophie, Ideologietheorie und Ideologiekritik, Kritische Gesellschaftstheorie, Klassenanalyse und Kultursoziologie.

 

Erstellt: 13.11.2019 - 06:51  |  Geändert: 02.12.2020 - 17:57

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