Die Ambivalenz des Volkes
Der Nationalsozialismus als Gesellschaftsgeschichte
Wer vom "Volk" redet, darf dessen Abgründe nicht verschweigen. Stets wird darum gekämpft, wer dazugehören darf und wer ausgeschlossen werden soll. Nicht nur Sprache und Geschichte, auch Abstammung und ethnische Zuschreibungen bestimmen über Inklusion und Exklusion. Im Nationalsozialismus nahm das Volk seine antisemitische und rassistische Gestalt an, Gewalt und Selbstermächtigung bildeten die zentralen Elemente. Der Begriff der Volksgemeinschaft ist daher ein Schlüsselbegriff für eine politische Theorie und Gesellschaftsgeschichte des Nationalsozialismus, deren Bausteine Michael Wildt in diesem Buch zusammenfügt.
Der Begriff „Volk“ schließt andere zwangsläufig aus. Der Historiker Michael Wildt widmet sich der Geschichte des Begriffs „Volk“. Seine Analyse reicht weiter zurück als zu den Montagsdemonstrationen, zu Pegida oder der Neuen Rechten. Denn schon für die Nazis war die Beschwörung des Homogenen zentral. Rezension von Jens Balzer → Deutschlandfunk Kultur 29.09.2019
Der Autor:
Michael Wildt ist Professor für Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt Nationalsozialismus an der Humboldt-Universität zu Berlin.
Erstellt: 29.09.2019 - 17:15 | Geändert: 02.12.2020 - 17:57