Reise um die Welt
Illustriert von eigener Hand
Der Weltumsegler und Forscher, der Schriftsteller, der Auf klärer, der Revolutionär Georg Forster ist der geheime, der verdrängte, der unterschlagene Klassiker der deutschen Literatur. Goethe hat den blutjungen Autor des großen Berichts von der zweiten Weltreise des Captain Cook (1772-1775) bewundert, und er beobachtete sein Geschick bis zum einsamen Tod in einer Pariser Dachkammer mit einem beinahe brüderlichen Interesse, obwohl er die Ideen des Mitgründers der Rheinischen Republik in Mainz nicht gutheißen konnte. Aber wie sollte Goethe den Kollegen nicht schätzen, der von seiner Ankunft am schönsten Gestade der Südsee mit solch poetischem Elan zu berichten verstand?
"Ein Morgen war's, schöner hat ihn
schwerlich je ein Dichter beschrieben,
an welchem wir die Insel OTahiti
2 Meilen vor uns sahen. Der Ostwind,
unser bisheriger Begleiter, hatte sich
gelegt: Ein vom Lande wehendes Lüftchen
führte uns die erfrischendsten
und herrlichsten Wohlgerüche entgegen..."
Als sein bildmächtiger Bericht von James Cooks Weltumseglung seinem erstaunten deutschen Publikum vorgelegt wurde, sprach nicht nur Wieland von einem "der merkwürdigsten Bücher unserer Zeit": Zwischen sachlichem Bericht und epischdramatischer Verve changiert der Ton, immer wieder unterbrochen von philosophischen Reflexionen, in denen Forster die Grundelemente des Menschseins an der sozialen Wirklichkeit misst.
→ Vor 225 Jahren gestorben. Georg Forster – Weltreisender und Revolutionär. Georg Forster war „Welterkunder“, ein zu Lebzeiten berühmter Naturforscher, Ethnologe und Reiseschriftsteller. Nach seinem Tod wurde er zwei Jahrhunderte lang vergessen und verleugnet. Denn Forster war auch ein umtriebiger Revolutionär der Aufklärung. → Deutschlandfunk 17.01.2019
Georg Forster ging als einer der Begründer der wissenschaftlichen Reiseliteratur, als Naturforscher und als Revolutionär in die Annalen ein. Der Eichborn-Verlag gibt jetzt seinen Bericht von Cooks 2. Weltumseglung mitsamt den Originalillustrationen heraus. Rezension von Dagmar Röhrlich → Deutschlandfunk 02.12.2007
Erstellt: 17.01.2019 - 05:58 | Geändert: 02.12.2020 - 17:58