Das Stinnes-Legien-Abkommen 1918–1924. Voraussetzungen, Entstehung, Umsetzung und Bedeutung. Hrsg. Gesamtmetall – Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie e.V. Von Dieter Krüger

Die Monographie erinnert an das wegen seiner Bedeutung für den Verlauf der Weimarer Republik in der Geschichtswissenschaft umstrittene Abkommen zwischen Industrie und Gewerkschaften kurz nach der Novemberrevolution 1918. Es wurde nach seinen Protagonisten, dem Montanindustriellen Hugo Stinnes, und dem Führer der sozialistischen Gewerkschaften, Carl Legien, benannt. Mit der Vereinbarung erkannte die deutsche Großindustrie das Prinzip der kollektiven, überbetrieblichen Regelung der Löhne, Arbeitszeiten und Arbeitsverhältnisse durch Arbeitgeberverbände und Gewerkschaften an. Im Gegenzug verzichteten die Gewerkschaften vorläufig auf die Forderung nach Sozialisierung der Großindustrie.

ISBN 978-3-428-15490-6     59,90 €  Portofrei     Bestellen

Die Inhalte des Abkommens gingen in die Reichsverfassung ein. Die gleichberechtigte Gestaltung der Arbeitsbeziehungen durch eine institutionalisierte Sozialpartnerschaft ("Zentralarbeitsgemeinschaft") zerbrach in der Hyperinflation von 1923. Die Lehren aus dem Schicksal des Abkommens wirkten sich langfristig auf die Gestaltung der Tarifautonomie in der Bundesrepublik nach 1945 aus.

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe

Netzschauder Freitag, Buch der Woche

Mit der Unterzeichnung des Stinnes-Legien-Abkommens wurde vor 100 Jahren die Grundlage für das moderne deutsche Tarifsystem geschaffen. Versuch einer Sammlung zum Thema → der Freitag, Buch der Woche - Ursache und Wirkung

Der Autor:

Dieter Krüger, Historiker und Wiss. Archivar, diente über 30 Jahre als Wissenschaftlicher Beamter des Bundes und lehrt als außerplanmäßiger Professor Zeitgeschichte an der Universität Potsdam. Er veröffentlichte u.a. zur Sozialgeschichte und zu den Sozialwissenschaften im deutschen Kaiserreich, zur NATO und zum Warschauer Pakt, zur Europäischen Integration in den 1950er Jahren, zur militärischen Zeitgeschichte sowie zu Theorie und Praxis des Archivwesens, zuletzt: »Hans Speidel und Ernst Jünger. Freundschaft und Geschichtspolitik im Zeichen der Weltkriege«, Paderborn 2016.

 

Erstellt: 10.12.2018 - 05:13  |  Geändert: 02.12.2020 - 17:58